Straubing
Pokaltriumph nach Penaltyschießen

ERC Ingolstadt gewinnt dank Dreifach-Torschütze Jacob Berglund den Gäuboden-Cup gegen Augsburg

20.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:37 Uhr

"Ich habe versucht, zwischen die Beine zu zielen", verriet ERC-Stürmer Jacob Berglund die Taktik hinter seinem erfolgreichen Penalty gegen Augsburgs Torwart Ben Meisner. In seinen drei Einsätzen für die Panther hat der Schwede fünf Treffer erzielt. - Foto: Schindler

Straubing (DK) Der ERC Ingolstadt hat das Finale des Straubinger Gäuboden-Cups mit 3:2 (1:0, 1:2, 0:0, 1:0) nach Penaltyschießen gegen die Augsburger Panther gewonnen. Mann des Tages war Jacob Berglund, der zwei Treffer aus dem Spiel heraus erzielte und auch im Shoot-out erfolgreich war.

Zum zweiten Mal nach 2011 - auch damals durch einen Finalsieg gegen Augsburg - triumphierte der ERC beim Eishockey-Saisonvorbereitungsturnier im Rahmen des Gäubodenvolksfestes. Dritter wurde Gastgeber Straubing Tigers durch ein 5:3 gegen Wolfsburg. Im Halbfinale am Freitag hatten die Panther die Tigers mit 4:1 bezwungen. Kapitän John Laliberte nahm den Sieger-Bierkrug aus den Händen von Tigers-Geschäftsführerin Gaby Sennebogen entgegen.

"Es ist schön, wenn man sich für zwei solide Spiele mit etwas Handfestem belohnt", sagte Berglund, der in seinen bislang drei Testspielen schon fünf Treffer erzielte und auch als Passgeber glänzte. "Es läuft nach der Geburt meines Sohnes ganz gut für mich", fügte der Schwede, der am Samstag vor einer Woche erstmals Vater geworden war, mit einem Lächeln hinzu. "Man hat gesehen, warum er in der zweiten Schweizer Liga so viele Punkte gemacht hat", lobte Trainer Tommy Samuelsson seinen Neuzugang aus Martigny.

Das Endspiel hatte schon ausgezeichnet angefangen für den ERC: Benedikt Kohl servierte dem durchstartenden Berglund den Puck genau auf den Schläger, und der 25-Jährige ließ Ben Meisner im Augsburger Tor keine Chance (2.). Die Ingolstädter, ohne Brandon Buck (krank), Petr Taticek, Timo Pielmeier (beide angeschlagen), Joachim Ramoser (Reha) und Matt Pelech (überzähliger Verteidiger) angetreten, zeigten auch danach die reifere Spielanlage und kontrollierten die Partie über weite Strecken. Durch einige Strafzeiten brachten sich die Panther allerdings ein wenig aus dem Rhythmus, während die Augsburger in ihren immer besser hineinfanden. Nennenswerte Torszenen blieben zunächst allerdings Mangelware.

Was sich mit zunehmender Spieldauer angedeutet hatte, trat nach 25 Minuten ein: Die Schwaben erzielten den inzwischen verdienten Ausgleich, indem Thomas Holzmann eine scharfe Hereingabe des starken Matt White im Netz unterbrachte. Das 1:1 hatte jedoch nicht lange Bestand: Als AEV-Verteidiger Mark Cundari wegen Beinstellens für zwei Minuten zusehen musste, ging der ERC wieder in Führung. Brett Olson bediente in der Mitte Berglund, dessen Schuss Meisner nicht stoppen konnte (30.).

Das 2:1 markierte den Beginn der stärksten Phase der Ingolstädter, die Augsburg minutenlang im eigenen Drittel einschnürten. Weil sich die Panther vom Lech zweimal hintereinander nur per unerlaubtem Weitschuss befreien konnten, musste Trainer Mike Stewart seinen Spielern mit einer Auszeit eine kurze Verschnaufpause verschaffen. "Wir haben eine Strategie, jeder weiß, was er machen muss", sagte der auffällige David Elsner.

Den nächsten Treffer erzielte trotz des Dauerdrucks allerdings nicht der ERC: Einen Augsburger Konter nutzte der flinke White zum erneuten - und in dieser Phase überraschenden - Ausgleich (36.). Nach ähnlichem Muster verlief auch das Schlussdrittel: anrennende Ingolstädter, konternde Augsburger. Für Erstere vergaben Mike Collins (51.) und Laurin Braun (57.) die besten Chancen zum Sieg schon in der regulären Spielzeit. Im Penaltyschießen - in den vergangenen Jahren die Achillesferse des ERC - trafen die Ingolstädter Neuzugänge Berglund und Greg Mauldin, ERC-Goalie Jochen Reimer machte beide Augsburger Versuche zunichte. "Ich mochte Penaltyschießen schon als Jugendspieler", verriet Berglund.

"Wenn du einen Pokal gewinnst, hat die Saison gut angefangen", befand Elsner. "Für eine neue Gruppe ist so ein Sieg wichtig", meinte der zufriedene Samuelsson, der "Fortschritte" bei seiner Mannschaft erkannt hatte. Als weitere Teambuilding-Maßnahme ging es für die ERC-Profis am Sonntagabend noch hinüber aufs Volksfest. "Eine kleine Feier", sagte Berglund. "Das haben wir uns verdient", ergänzte Elsner.

 

Ingolstadt: Reimer - Wagner, Friesen; McNeill, Kohl; Sullivan, Schopper; Schütz - Collins, Olson, Kiefersauer; Greilinger, Berglund, Mauldin; Laliberte, Olver, Mouillierat; Swinnen, Braun, Elsner. - Augsburg: Meisner - Lamb, Valentine; Cundari, Guentzel; Tölzer, Dinger; Rekis, Sezemsky - Parkes, LeBlanc, Holzmann; White, Trupp, Davies; Schmölz, Stieler, Hafenrichter; Thiel, Kretschmann, Polaczek; Detsch. - Schiedsrichter: Paule/Piechaczek. - Tore: 1:0 Berglund (2.), 1:1 Holzmann (25.), 2:1 Berglund (30.), 2:2 White (36.), 3:2 Berglund (Penalty). - Strafminuten: 10/10.