Pielmeier steht im vorläufigen Aufgebot

Torhüter ist der einzige ERC-Profi für Olympia-Kader - Fünf Spieler muss Bundestrainer Sturm noch streichen

16.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:57 Uhr
Darf von Pyeongchang träumen: Eishockey-Profi Timo Pielmeier steht als einziger ERC-Spieler im vorläufigen Olympia-Aufgebot. −Foto: dpa

Frankfurt (sid/DK) Gut drei Wochen vor den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang (9. bis 25. Februar) hat der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) in der ersten Runde 43 Athletinnen und Athleten nominiert. Neben dem zunächst 30-köpfigen Eishockey-Aufgebot der Männer wurden Eiskunstläufer und Rodler ins Olympia-Team berufen.

Eishockey-Bundestrainer Marco Sturm muss bis zum 23. Januar noch fünf Spieler aus seinem vorläufigen Kader streichen. Sturm vertraut seinen Instinkten. "Mein Bauchgefühl sagt mir, dass ich richtig liege", betonte der Eishockey-Bundestrainer schmunzelnd bei Sport 1. Der frühere NHL-Profi setzt in Pyeongchang auf etablierte Kräfte und wagt keine Experimente. "Die Automatismen müssen direkt im ersten Spiel greifen", sagte Sturm.

 

Sein zunächst 30-köpfiger Kader wird von den Routiniers Christian Ehrhoff, Marcel Goc und Patrick Reimer angeführt, die ihre Klasse bei zahlreichen WM-Turnieren und im Falle von Ehrhoff und Goc auch jahrelang in der NHL unter Beweis gestellt haben. Einziger Profi des ERC Ingolstadt ist aktuell Goalie Timo Pielmeier. "Eine Olympia-Nominierung wäre ein Meilenstein in der Karriere", sagte Pielmeier. "Es ist der Traum jedes Sportlers, einmal bei den Olympischen Spielen dabei zu sein." ERC-Sportdirektor Larry Mitchell sieht gute Chancen: "Timo hat vielleicht sogar die Möglichkeit, als Nummer eins ins Turnier zu starten", meint der 50-Jährige, der Pielmeier als derzeit formstärksten deutschen Torhüter sieht.

Da die nordamerikanische Profiliga NHL die Saison das erste Mal seit 1994 nicht unterbricht und ihren Stars die Reise ins geschäftlich eher unattraktive Südkorea verweigert, gleicht sich das Niveau zumindest ein wenig an. Die ersten Gruppengegner Finnland (15. Februar) und Weltmeister Schweden (16. Februar) bleiben trotzdem die klaren Favoriten. Norwegen (18. Februar) dagegen spielt auf Augenhöhe.

Die Sotschi-Olympiasieger Natalie Geisenberger, Felix Loch sowie Tobias Wendl und Tobias Arlt stehen an der Spitze der Teilnehmer im Rodeln. Das Aufgebot im Eiskunstlauf wird vom Erfolgspaar Aljona Savchenko und Bruno Massot angeführt.

"Nach den vielen überzeugenden Leistungen unserer Wintersportlerinnen und - sportler reisen wir sehr zuversichtlich nach Pyeongchang. Wir hoffen natürlich, dass viele ihre angestrebte Topform erreichen. Wir wollen uns am Ergebnis von Sotschi orientieren", sagte DOSB-Vorstand Dirk Schimmelpfennig, in Südkorea erstmals Chef de Mission. Die deutsche Olympiamannschaft wird ähnlich wie in Sotschi vor vier Jahren rund 150 Teilnehmer umfassen. Die nominierten Athletinnen und Athleten in der Übersicht:

 

Eishockey Männer (30/bis zum 23. Januar werden noch fünf Spieler gestrichen): Konrad Abeltshauser (EHC München), Sinan Akdag (Adler Mannheim), Danny aus den Birken (München), Daryl Boyle (München), Yasin Ehliz (Nürnberg Ice Tigers), Christian Ehrhoff (Kölner Haie), Dennis Endras (Mannheim), Gerrit Fauser (Grizzlys Wolfsburg), Marcel Goc (Mannheim), Patrick Hager (München), Frank Hördler (Eisbären Berlin), Dominik Kahun (München), Marcus Kink (Mannheim), Justin Krueger (SC Bern), Björn Krupp (Wolfsburg), Brooks Macek (München), Frank Mauer (München), Moritz Müller (Köln), Jonas Müller (Berlin), Mathias Niederberger (Düsseldorfer EG), Marcel Noebels (Berlin), Leonhard Pföderl (Nürnberg), Timo Pielmeier (ERC Ingolstadt), Daniel Pietta (Krefeld Pinguine), Matthias Plachta (Mannheim), Patrick Reimer (Nürnberg), Denis Reul (Mannheim), Felix Schütz (Köln), Yannic Seidenberg (München), David Wolf (Mannheim).

 

Eiskunstlauf (8 - 4 Frauen/4 Männer): Ruben Blommaert (Berlin/Paarlauf), Paul Fentz (Berlin/Einzellauf Herren), Annika Hocke (Berlin/Paarlauf), Kavita Lorenz (Oberstdorf/Eistanz), Bruno Massot (Oberstdorf/Paarlauf), Joti Polizoakis (Oberstdorf/Eistanz), Aljona Savchenko (Oberstdorf/Paarlauf), Nicole Schott (Essen/Einzellauf Damen).

 

Rennrodeln (10 - 3 Frauen/7 Männer): Tobias Arlt (Königssee/Doppelsitzer), Sascha Benecken (Suhl/Doppelsitzer), Toni Eggert (Ilsenburg/Doppelsitzer), Dajana Eitberger (Ilmenau/Einsitzer), Natalie Geisenberger (Miesbach/Einsitzer), Tatjana Hüfner (Blankenburg/Einsitzer), Andi Langenhan (Zella-Mehlis/Einsitzer), Felix Loch (Berchtesgaden/Einsitzer), Johannes Ludwig (Oberhof/Einsitzer), Tobias Wendl (Berchtesgaden/Doppelsitzer).