Panther müssen Spagat vollführen

01.06.2015 | Stand 02.12.2020, 21:14 Uhr

Mit der Verpflichtung des Verteidigers Patrick McNeill hat der ERC Ingolstadt seine Kaderplanungen für die kommende Saison weitgehend abgeschlossen – so früh wie selten. Wenn nicht noch unverhofft ein interessanter (deutscher) Spieler verfügbar wird, ist das Aufgebot komplett.

Auf dem Papier haben die Panther ihren Kader sinnvoll ergänzt: Die Neuen wie Tomas Kubalik, Danny Irmen, Brian Lebler, Brian Salcido oder Alexander Barta haben in ihren alten Klubs nachgewiesen, dass sie den Vizemeister der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) verstärken können. Einige wie Irmen, Lebler oder McNeill haben Meisterschaften gewonnen – diese Erfahrung ist ein nicht zu unterschätzender Faktor in den Spielen, in denen die berühmten Kleinigkeiten entscheiden. Zudem ist es Sportdirektor Jiri Ehrenberger gelungen, die Mannschaft zu verjüngen und mit körperlich präsenteren Akteuren zu bestücken.

Ein Wermutstropfen bleibt jedoch: Fast alle neuen Leistungsträger sind Ausländer. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass mit Alexander Barta und Thomas Greilinger nur zwei Deutsche in den ersten drei Sturmreihen angreifen werden. Die Fans müssen sich nach den Abgängen von Patrick Hager, Christoph Gawlik und Jean-Francois Boucher neue Identifikationsfiguren suchen.

Das ist Ehrenberger allerdings nur bedingt anzulasten: Gute deutsche Spieler sind Mangelware, daher entsprechend teuer. Dem ERC bleibt daher nur der Spagat eines Spitzenklubs: den deutschen Nachwuchs langsam an DEL-Niveau heranführen, dabei aber den Ansprüchen eines Vizemeisters gerecht werden. Keine leichte Aufgabe.