Panther besiegen den Nürnberg-Fluch

23.10.2009 | Stand 03.12.2020, 4:33 Uhr
Jubel: Tyler Bouck (Mitte) trifft für den ERC Ingolstadt. −Foto: fishing4

Ingolstadt (DK) Was für ein Derby. Am Freitagabend bezwang der ERC Ingolstadt die Nürnberg Ice Tigers mit 5:1 (0:0, 3:0, 2:1) und feierte damit den ersten Punktspielsieg gegen die Franken seit drei Jahren. Vor 4145 Zuschauern in der Saturn-Arena gelang dem ERC gleichzeitig der fünfte Erfolg in Serie.

Selten war die Ausgangslage vor einem Derby so klar wie am Freitag. Der ERC wollte seine Serie von vier Siegen in Serie ausbauen, während die Nürnberger nach sechs Pleiten in Folge ein Erfolgserlebnis herbeisehnten. "Diesmal sind sie fällig", lautete deshalb die Ansage von ERC-Stürmer Michael Waginger. Doch bis es so weit kam, mussten die ERC-Cracks hart arbeiten. Dominik Walsh brummte die erste Strafzeit ab, als die Gäste ihre erste dicke Chance verbuchen konnten. Der wiedergenesene Eric Chouinard schlug nach Pass von Morten Ask freistehend über die Scheibe. Fast im Gegenzug bot sich den Panthern noch in Unterzahl durch Glen Goodall eine Möglichkeit, Ice-Tigers-Torhüter Patrick Ehelechner parierte.
 
Die Zuschauer sahen ein unterhaltsames erstes Drittel, in dem beide Teams gute Möglichkeiten ausließen. Beide Torhüter konnten sich über mangelnde Arbeit nicht beklagen. Zwei Mal hieß es fünf Ingolstädter gegen drei Nürnberger, doch schnell wurde klar, weshalb die Franken über das zweitbeste Unterzahlspiel der Liga verfügen. Das Team von Trainer Bob Manno kam nur schwer in Position, und was dann auf das Nürnberger Tor kam, war eine sichere Beute von Ehelechner. Pat Kavanagh (8. Minute), Thomas Greilinger (10., 16.) und Jakub Ficenec (13.) mussten diese Erfahrung machen. In der Offensive fehlte dem ERC das überraschende Moment, zudem dauerte das Umschalten von Abwehr auf Angriff bisweilen zu lange. Die Ice Tigers präsentierten sich ob der Niederlagenserie keinesfalls verunsichert, vielmehr nutzten sie manche Lücke in der Panther-Defensive zu gefährlichen Vorstößen – Pätzold behielt jedoch die Nerven.
 
Der Pfosten verhinderte zu Beginn des zweiten Drittels die Gästeführung. Adrian Grygiel hatte zu genau gezielt (23.), der Nationaltorhüter in Ingolstädter Diensten wäre machtlos gewesen. Und noch einen bangen Moment musste der Panther-Anhang in der Anfangsphase erleben. In Unterzahl war Martin Ancicka frei vor Pätzold aufgetaucht, doch der Goalie reagierte famos (26.). Die Führung gelang dann in der 31. Minute dem ERC. Rick Girard legte für Bob Wren auf, und der 35-jährige Kanadier jagte die Scheibe an Ehelechner vorbei ins Tor. Es kam noch besser. Ask büßte auf der Strafbank, und die Paradereihe der Ingolstädter drehte auf. Girard musste nach feiner Vorarbeit seiner Kollegen Greilinger und Wren nur noch den Schläger hinhalten (33.). Trotzdem war die Partie noch nicht entschieden. Pätzold verhinderte mit zwei starken Paraden gegen Chouinard und Rob Leask den Anschlusstreffer (38.).

Der zweite Abschnitt endete turbulent. Nürnbergs Kapitän Shane Peacock kassierte zunächst fünf Minuten plus Spieldauer wegen Stockschlags gegen den Kopf, wollte diese Entscheidung aber nicht wahrhaben und meckerte munter drauf los. Offenbar waren einige weniger freundliche Worte dabei, denn obendrauf erhielt er noch eine Matchstrafe. Da auch noch Brad Leeb zusehen musste, durfte sich der ERC mit zwei Mann mehr versuchen. Nach zehn Sekunden hatte der ERC bereits Erfolg, Tyler Bouck markierte das 3:0 (40.) und sorgte für die Vorentscheidung.

Das letzte Drittel beherrschte der ERC nach Belieben. Bouck und Ben Clymer (beide 43.) schraubten das Ergebnis sogar auf 5:0. "Oh, wie ist das schön", schallte es durch die Halle. Beide Strafbänke blieben gut besucht. Geärgert haben dürfte sich nur der starke Pätzold. Der Goalie verpasste um zwei Sekunden seinen ersten Shut-out in dieser Saison. Paul Albers hatte etwas dagegen.