Ingolstadt
Pätzold spricht von Abschied

24.05.2010 | Stand 03.12.2020, 3:59 Uhr
ERC-Torhüter Dimitri Pätzold −Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Noch bei den Olympischen Spielen in Vancouver war Torhüter Dimitri Pätzold vom ERC Ingolstadt ein fester Bestandteil des deutschen Eishockey-Nationalteams. Weil sich Bundestrainer Uwe Krupp für ein anderes Keeper-Trio entschieden hatte, musste der 27-Jährige die Partien der WM im eigenen Land vor dem Fernseher verfolgen.

Zumindest zum Besucher-Weltrekord auf Schalke (2:1 gegen die USA) leistete er als einer von 77 803 Fans im Stadion einen kleinen Beitrag. Mit unserem Mitarbeiter Florian Schiegl hat sich Pätzold über die WM, die abgelaufene DEL-Saison in Ingolstadt und seine sportliche Zukunft unterhalten.
 
Herr Pätzold, Deutschland hat bei der WM positiv überrascht und mit Rang vier eine Medaille nur knapp verpasst. Wie schätzen Sie das beste Ergebnis seit 57 Jahren ein?

Dimitri Pätzold: Die Jungs haben ein sensationelles Turnier gespielt. Die Mannschaft ist defensiv sehr gut gestanden und hat auch gegen die Großen nur wenige Chancen zugelassen. Vorne darf man dann auch mal ein unschönes Tor machen. Schade, dass es nicht für eine Medaille gereicht hat.

Ist es deshalb umso bitterer, selbst nicht Teil dieses Teams gewesen zu sein?

Pätzold: Natürlich wäre ich gerne dabei gewesen. Aber nachkarten hilft nichts, ich freue mich für die Jungs. Klar ist aber auch, dass wir so eine starke Leistung nicht bei jedem Turnier wiederholen können. Das Team hat jetzt gezeigt, dass auch in Vancouver nicht alles so schlecht war, wie es dargestellt wurde.

Besonders überzeugen konnten die deutschen Torhüter. Wie haben Sie als Kollege zwischen den Pfosten deren Leistung gesehen?

Pätzold: Alle drei haben wirklich sehr stark gespielt und die Mannschaft immer im Spiel gehalten. Es hat einfach alles gepasst. Die Stürmer haben gut nach hinten gearbeitet und die Verteidiger viel abgeräumt.

Hätten Sie sich defensiv so fleißige Vorderleute auch in der DEL-Saison beim ERC Ingolstadt gewünscht?

Pätzold: Klar, aber das ist ja kein Wunschkonzert. Ich hatte für die Defensivarbeit schon eigene Vorstellungen. Die Saison war nicht einfach.

Es verdichten sich die Gerüchte, dass Sie trotz laufenden Vertrags den ERC verlassen und in Straubing anheuern werden.

Pätzold: Noch habe ich nirgendwo unterschrieben. Es gibt aber die Tendenz, Ingolstadt zu verlassen. Mein Agent arbeitet momentan daran, mal sehen ob es klappt.