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Neue Aufgaben nach toller Saison

23.04.2015 | Stand 02.12.2020, 21:23 Uhr

Mit versteinerten Mienen verfolgten die Eishockey-Profis des ERC Ingolstadt die Zeremonie zu Ehren des neuen deutschen Meisters aus Mannheim. Die Enttäuschung der Panther war riesig – verständlich, schließlich waren sie nur zwei Siege von der Titelverteidigung entfernt.

Doch mit etwas Abstand wird bei ihnen wohl der Stolz überwiegen. Der Stolz auf die zweitbeste Saison der Vereinsgeschichte, die den ERC Ingolstadt nach dem Sensations-Titel 2014 endgültig in die Riege der besten Teams in der Geschichte der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) katapultiert. Nur die Eisbären Berlin, die Kölner Haie und eben die Mannheimer Adler sind in den vergangenen zwei Jahrzehnten erfolgreicher gewesen. Kaum ein weiterer Klub – schon gar nicht die finanziell und sportlich abgestürzten Ex-Meister Frankfurt Lions und München Barons – kann einen Meistertitel, eine Final- und vier Halbfinal-Teilnahmen vorweisen. Und das, obwohl Ingolstadt erst seit 13 Jahren in der DEL dabei ist.

Eine Garantie, dass es so weiterläuft, ist das allerdings nicht. Der Umbruch bei den Panthern geht wie schon nach der Meisterschaft rasant voran: In der kommenden Saison werden keine zehn Meister mehr das ERC-Trikot tragen. Auch auf der Trainerposition gibt es erneut einen Wechsel. Bei Larry Huras scheint der Entschluss, Ingolstadt nach nur einem Jahr wieder zu verlassen, länger gereift zu sein. Die Vermutung, dass sich der 59-Jährige mit Sportdirektor Jiri Ehrenberger nicht immer einig war – auch im Hinblick auf den vom Klub angestrebten „Ingolstädter Weg“ – liegt nahe.

Mit Manny Viveiros steht ein Nachfolger für Huras bereit, der die Mannschaft kennt. Der Kern um Torhüter Timo Pielmeier, Kapitän Patrick Köppchen, Nationalverteidiger Benedikt Kohl, Arbeiter John Laliberte, Regisseur Petr Taticek, Publikumsliebling Thomas Greilinger und Topscorer Brandon Buck bleibt nach aktuellem Stand zusammen. Viveiros’ Aufgabe wird es sein, gemeinsam mit Ehrenberger die Mannschaft zu verjüngen und vor allem die Abgänge von Patrick Hager und Christoph Gawlik zu ersetzen. Das Duo reißt nicht nur sportlich, sondern vor allem menschlich ein riesiges Loch.