Timo
Kommentar: Das Eishockey braucht Gesichter

20.01.2015 | Stand 02.12.2020, 21:45 Uhr

Timo Pielmeier, John Laliberte und Brandon Buck bleiben bis 2017, Petr Taticek, Patrick Köppchen und Thomas Greilinger bis 2018, Benedikt Kohl sogar bis 2019: Jiri Ehrenberger, Sportdirektor des ERC Ingolstadt, hat ganze Arbeit geleistet und seine wichtigsten Leistungsträger langfristig an den Klub gebunden. Aus München kommt Alexander Barta, der wohl ebenfalls bis 2018 im Panther-Trikot auflaufen wird.

Das Gerüst des amtierenden Deutschen Meisters für die kommenden Jahre steht also schon – und das ist ein tolles Signal.

Jahrelang war es in der Deutschen Eishockey-Liga üblich, Profis mit Jahres- oder maximal Zweijahresverträgen auszustatten. Seit einiger Zeit lässt sich ein gegenteiliger Trend feststellen: Die Klubs, die es sich leisten können, binden ihre – zumeist deutschen – Leistungsträger langfristig. Köln hat seine Nationalspieler Sulzer, Müller, Gogulla und Ankert bis 2019 gehalten, Mannheim verlängerte mit Buchwieser und Endras bis 2018 und mit Plachta sogar bis 2020. Auch Berlins Rankel besitzt einen Vertrag bis 2018, genauso wie die Hamburger Flaake und die Festerling-Brüder.

Das deutsche Eishockey ist damit auf dem richtigen Weg. Nur wenn die Klubs Gesichter haben, lassen sich Sponsoren von einem Engagement überzeugen. Nur wenn die Fans Identifikationsfiguren finden, lassen sich Merchandising-Erlöse erzielen, beispielsweise über den Trikotverkauf. Unverwechselbare Typen, die den Sport an einem Standort über Jahre prägen, sind nicht zuletzt auch für die Berichterstattung der Medien – und die so wichtige TV-Präsenz – ein entscheidender Vorteil.

Wichtigste Aufgabe für Klubs, Liga und Verband bleibt jedoch die Förderung des Nachwuchses, um auch langfristig konkurrenzfähig zu sein. Auch in diesem Punkt hat der ERC Ingolstadt die Zeichen der Zeit erkannt.