Berlin
Keine Tore für die Fans

ERC Ingolstadt unterliegt in Berlin mit 0:3 und enttäuscht seine 700 mitgereisten Anhänger

27.11.2016 | Stand 02.12.2020, 18:59 Uhr
Auf dem Weg nach Berlin: Rund 600 Fans begleiteten die Panther im Sonderzug zum Spiel gegen die Eisbären. Zumindest auf der Hinfahrt war die Stimmung noch prächtig. −Foto: Meyer

Berlin (fis/gst) Die Panther haben ihren Fans bei der 15. DEL-Sonderzugfahrt keinen Sieg beschert. Mit 0:3 (0:2, 0:0, 0:1) musste sich der ERC Ingolstadt gestern den Eisbären Berlin beugen und setzte seinen aktuellen Negativtrend fort. Seit drei Spielen ist der Tabellenachte nun ohne Punkt.

Rund 600 ERC-Anhänger begleiteten ihr Team mit dem Zug und dazu fuhren noch zwei Fanbusse, doch der gewohnt lautstarke Panther-Tross bekam keinen Treffer seiner Mannschaft zu sehen. Das gab es bisher erst einmal, beim 0:2 im Jahr 2012 in Iserlohn. Entsprechend enttäuscht waren die Panther-Fans, zumal auch die 4:8-Heimpleite vom Freitag gegen Köln noch in den Knochen steckte.

"So eine Situation ist nicht angenehm, aber die hat jeder Mannschaft während einer Saison", meinte Verteidiger Benedikt Schopper, und auch ERC-Goalie Timo Pielmeier mahnte zur Gelassenheit: "Es ist wichtig, dass wir zusammenhalten, dann kommen wir aus dem Loch auch wieder raus. Wir dürfen jetzt nicht alles schlechtreden."

Wie schon am Mittwoch beim 2:4 im Derby gegen Augsburg gerieten die Ingolstädter früh in Rückstand. Erst 30 Sekunden waren gespielt, da hieß es schon 1:0 für Berlin. Nach einer ersten Chance für Thomas Oppenheimer schlug Florian Busch einen weiten Diagonalpass auf Darin Olver, dessen Schuss konnte ERC-Goalie Timo Pielmeier nur abprallen lassen, und Bruno Gervais staubte ab. Trotz folgender Überlegenheit der Gäste konnten diese ihre Möglichkeiten nicht nutzen - die beste davon verpasste Thomas Greilinger nach einem Konter (5. Minute).

Den nächsten Nackenschlag fügte sich das Team von Tommy Samuelsson selbst zu, als David Elsner bei einer Aktion zu spät kam und sich wegen eines Checks gegen den Kopf eine Spieldauerdisziplinarstrafe einhandelte. Im folgenden fünfminütigen Unterzahlspiel agierten die Panther an sich ganz ordentlich, dennoch konnten sie das 2:0 durch Jamie MacQueen nicht verhindern (17.). Umgekehrt hatten John Laliberte, der am Freitag mit zwei Treffern nach langer Verletzungspause trotz der Niederlage ein erstaunliches Comeback gefeiert hatte, und Brandon Buck bei ihren Möglichkeiten weniger Erfolg.

Im zweiten Drittel bäumten sich die Panther sichtbar auf, doch das größte Manko blieb die Torgefährlichkeit. Während zweier Powerplay-Situationen gaben die Ingolstädter keinen Schuss auf das Tor von Petri Vehanen ab. Erst im dritten Anlauf zu Beginn des Schlussabschnitts musste Vehanen einmal gegen Danny Irmen retten. "Wenn unser Powerplay besser läuft, kommen wir anders ins Spiel", meinte Samuelsson. Im Schlussdrittel gerieten die Panther wieder stärker unter Druck, was auch an mehreren Strafen lag. So kassierte Buck, der zuvor bei einer guten Aktion von Greilinger behindert worden war und deshalb reklamiert hatte, wegen Reklamierens eine Disziplinarstrafe und fehlte seinem Team für den Rest der Partie. Zudem musste das ERC-Team drei Unterzahlsituationen überstehen, was auch gelang, aber erneut Energie kostete. Trotzdem hatten Patrick Köppchen, Petr Taticek und Greilinger bei Tempogegenstößen mehrfach einen Treffer auf dem Schläger, scheiterten jedoch an Vehanen oder verzogen knapp. Die Berliner machten es besser. Bei einem Schuss von Busch rettete zwar noch der Pfosten (49.), doch als Samuelsson bereits 3:19 Minuten vor dem Ende alles riskierte und den Torwart zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahm, nutzte Olver dies sofort zu einem Empty-Net-Goal mit einem Schuss ins leere Tor (58.).

"Die Mannschaft hat nach dem Rückstand sehr gut reagiert und auch agiert, aber wir hatten viele Phasen, wo wir die Chancen nicht nutzten. Das ist momentan unser Problem. Aber der Auftritt insgesamt war besser als in den vergangenen beiden Partien", sagte Samuelsson, der trotz des ersten Null-Punkte-Wochenendes und der vierten Niederlage in Folge ruhig bleibt. "Da müssen wir uns jetzt durcharbeiten. Solche Phasen gibt es während einer Saison in jeder Mannschaft", sagt Samuelsson. Die nächste Gelegenheit, das Tief zu beenden, besteht am kommenden Freitag (19.30 Uhr) im Derby bei den Ice Tigers Nürnberg.