Ingolstadt
Joel Lundqvist will mit Frölunda Champions League gewinnen

Erfolgshungriger Kapitän

28.09.2015 | Stand 02.12.2020, 20:45 Uhr

Zwei Tore und eine Vorlage gelangen Joel Lundqvist (rechts) für die Frölunda Indians bislang in vier Ligaspielen. In der Champions Hockey League war der 33 Jahre alte Mittelstürmer einmal erfolgreich. - Foto: Thunman/Imago

Ingolstadt/Göteborg (DK) Er trägt den bekanntesten Namen im Kader der Frölunda Indians, zudem gewann er zweimal Gold bei der Eishockey-WM: Joel Lundqvist. Der 33-jährige Kapitän trifft heute Abend (19.30 Uhr, Saturn-Arena) mit dem Vorjahresfinalisten im Hinspiel des Sechzehntelfinals der Champions Hockey League (CHL) auf den ERC Ingolstadt.

 

Man muss ganz genau hinschauen, will man Joel Lundqvist von seinem Zwillingsbruder Henrik unterscheiden. Drei-Tage-Bart, die Haare modisch nach hinten gegelt und mit 1,84 beziehungsweise 1,85 Metern auch fast gleich groß. Die beiden Schweden könnten problemlos als Models arbeiten. Auf dem Eis hingegen lassen sich die Zwillinge besser auseinanderhalten. Während sich Henrik Lundqvist bei den New York Rangers zu einem der besten Torhüter in der nordamerikanischen Profiliga NHL entwickelt hat, geht sein um 40 Minuten jüngerer Bruder für die Frölunda Indians in der schwedischen SHL auf Torejagd.

Dabei befindet sich Joel Lundqvist in starker Frühform. Der zweimalige Weltmeister mit den „Tre Kronor“ (2006, 2013) traf für die Mannschaft aus einem Göteborger Stadtteil in vier Saisonspielen zweimal, in der CHL war er einmal erfolgreich.

„Wir sind sehr zufrieden mit unseren bisherigen Ergebnissen“, sagt Lundvqist gegenüber unserer Zeitung. Nordisch unterkühlt mag man fast sagen. Die Göteborger legten nämlich einen nahezu perfekten Saisonstart hin, holten aus vier Partien zehn Punkte und reisen als schwedischer Tabellenführer nach Ingolstadt. Zum Vergleich: Die Växjö Lakers, die sich in der CHL vor dem ERC Ingolstadt den Gruppensieg gesichert hatten, finden sich mit drei Zählern nur auf dem vorletzten Tabellenplatz wieder.

Nach der bitteren CHL-Finalniederlage in der vergangenen Saison, als Frölunda gegen Ligakonkurrent Lulea eine Zwei-Tore-Führung verspielt und mit 2:4 verloren hatte, wollen die Göteborger nun einen erneuten Anlauf auf den Titel im internationalen Wettbewerb nehmen. „Wir haben ein Ziel: Wir wollen die Champions Hockey League gewinnen“, sagt Lundqvist. Dafür müssen die Indians, die sich in der Vorrundengruppe vor JYP Jyväskylä (Finnland) und den Sheffield Steelers (England) durchgesetzt hatten, in der ersten K.-o.-Phase aber erst einmal am ERC Ingolstadt vorbei. „Wir haben großen Respekt vor dem Spiel, sind nach unserem Saisonstart aber auch sehr selbstbewusst. Unser Ziel ist natürlich, die Partie zu gewinnen“, sagt der Angreifer.

Wenn der 159-fache NHL-Spieler an die bisherigen Aufeinandertreffen beider Klubs zurückdenkt, muss er kurz lachen. „Es fielen viele Tore damals, oder“, scherzt er. Bei 23 Treffern in zwei Partien kann man das wohl so sagen. Im August 2013 setzten sich die Göteborger in der European Trophy mit 7:3 durch. Ein Jahr davor überraschten die Panther im Vorgängerwettbewerb der CHL durch ein 8:5. „Es geht immer rauf und runter, es wird viel Schlittschuh gelaufen. Vor allem die ersten beiden Reihen sind meistens sehr talentiert“, schätzt der 33-Jährige das deutsche Eishockey.

Dass die Indians erst heute am frühen Nachmittag am Flughafen München ankommen, spiele laut Lundqvist keine besondere Rolle in der Vorbereitung. „Viel wichtiger ist, dass man sich mental darauf vorbereitet und fokussiert ist“, sagt er. Der erfolgshungrige Kapitän der Indians scheint das auf alle Fälle zu sein.