Ingolstadt
"Ich möchte ein paar Zeichen setzen"

U-18-Nationalspieler Christoph Kiefersauer wechselt zum ERC Ingolstadt und will dort den Sprung in die DEL schaffen

08.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:34 Uhr

Stürmertalent für die Panther: Christoph Kiefersauer. - Foto: Imago

Ingolstadt/Bad Tölz (DK) Bislang hat Christoph Kiefersauer nur in Bad Tölz Eishockey gespielt - zunächst in der Deutschen Nachwuchs-Liga, dann an der Seite des Ingolstädter Meistertorhüters Markus Janka in der Oberliga. Jetzt wagt der 18-jährige Lenggrieser den Sprung in die Deutsche Eishockey-Liga (DEL): Sportdirektor Jiri Ehrenberger hat Kiefersauer vor wenigen Wochen zum ERC Ingolstadt gelotst.

Auch wenn der Klub den Wechsel noch nicht verkündet hat, sind die ersten Pläne besprochen: Die Vorbereitung wird der Rechtsaußen mit den Panthern absolvieren, per Förderlizenz soll Kiefersauer jedoch auch für Kooperationspartner Kaufbeuren in der DEL2 auflaufen. Vorher sprach er exklusiv mit unserer Zeitung.

 

Herr Kiefersauer, wie läuft die Vorbereitung auf Ihre bislang wichtigste Saison?

Christoph Kiefersauer: Ich war zweimal in Ingolstadt und habe beim Sommertraining mitgemacht. Bis jetzt macht es sehr viel Spaß. Daheim arbeite ich im Kraftraum und mache Zusatztraining.

 

Sie waren eigentlich zu den Hamburg Freezers gewechselt, die jedoch keine DEL-Lizenz mehr beantragt haben. Wie groß war der Schock?

Kiefersauer: Anfangs schon groß. Ich hab' das übers Internet erfahren und wusste gar nicht, was los ist.

Wie ging es weiter für Sie?

Kiefersauer: Kurz nach dem Aus der Freezers haben mehrere Teams bei meinem Berater angefragt. Wir hatten mit ein paar Mannschaften Kontakt. Schließlich haben wir uns für Ingolstadt entschieden.

 

Sie haben im U-18-Nationalteam mit ERC-Verteidiger Simon Schütz zusammengespielt. Hat er Ihnen einen Wechsel nach Ingolstadt empfohlen?

Kiefersauer: Ja, mit ihm habe ich natürlich auch gesprochen. Ich habe mich darüber informiert, wie es ihm gefällt und was er über Ingolstadt erzählen kann. Es war alles sehr positiv. Außerdem ist es schön, näher an der Heimat zu bleiben.

 

Welche Ziele haben Sie sich für die kommende Saison gesetzt?

Kiefersauer: Ich möchte zeigen, was ich kann. Und ein paar Zeichen setzen für den neuen Trainer. Wenn's gut läuft, möchte ich in Ingolstadt spielen. Ansonsten versuche ich, in der zweiten Liga einer der guten Spieler zu sein.

 

Warum ist der Sprung von den Junioren zu den Senioren im Eishockey schwerer als beispielsweise beim Fußball?

Kiefersauer: Im Eishockey ist vor allem körperlich der Unterschied sehr groß. Wenn man aus dem Nachwuchs kommt, ist der Profibereich am Anfang eine Herausforderung.

 

Sie sind im diesjährigen Draft der nordamerikanischen Profiliga NHL nicht ausgewählt worden. Sind Sie enttäuscht?

Kiefersauer: Wirklich enttäuscht nicht. Ich war froh, überhaupt auf der Liste zu stehen. Ich habe mir keine großen Hoffnungen gemacht, weil ich relativ weit hinten stand. Trotzdem wäre es natürlich schön gewesen.

 

Auf den besten Spieler Ihres Jahrgangs sind Sie bei der U-18-WM 2015 getroffen: den US-Amerikaner Auston Matthews, der beim NHL-Draft als Erster ausgewählt wurde.

Kiefersauer: Es war sehr cool, gegen ihn anzutreten. Man weiß ja vorher schon, dass er bald in der NHL spielen wird. Er war damals schon der Beste. Es war eine gute Erfahrung, den Vergleich zu sehen.

 

Kann man sich von so einem Spieler etwas abschauen?

Kiefersauer: Auf jeden Fall. Läuferisch, wie er sich bewegt, seine Übersicht - da kann man sich schon was abschauen.

 

Haben Sie ein Vorbild?

Kiefersauer: Ja, Jaromir Jagr. Weil er mit 44 noch auf höchstem Niveau in der NHL spielt.

 

Das Gespräch führte

Alexander Petri.