Amarillo
Hahn: ERC ohne Druck

22.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:39 Uhr

Amarillo/Ingolstadt (DK) Als bisher einzige Mannschaft der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) schafften es 2008 die Frankfurt Lions, nach einem 1:3-Rückstand in einer Play-off-Serie noch weiterzukommen.

Mit dabei beim Coup gegen die Iserlohn Roosters war Stürmer Derek Hahn, der 2014 mit dem ERC Ingolstadt Deutscher Eishockey-Meister wurde und insgesamt 249 Spiele für die Panther bestritt. 2016 beendete der heute 40-Jährige seine Karriere. Mit seiner Frau Lacey und den drei gemeinsamen Kindern lebt Hahn, der als Autoverkäufer arbeitet, in Amarillo im US-Bundesstaat Texas - und macht dem ERC Mut.

 

Herr Hahn, verfolgen Sie die DEL eigentlich noch?

Derek Hahn: Ja, ich schaue mir regelmäßig die Ergebnisse an, weil noch einige meiner Freunde in der Liga spielen.

 

Dann wissen Sie ja, dass der ERC im Viertelfinale gegen Mannheim mit 1:3 zurückliegt. Vor zehn Jahren haben Sie mit Frankfurt ein 1:3 noch in ein 4:3 gedreht und sind ins Halbfinale eingezogen. Wie haben Sie das geschafft?

Hahn: Iserlohn ist damals das Benzin ausgegangen. Wir hatten eine größere Tiefe im Kader. Die ersten drei Spiele gingen in die Verlängerung, eins sogar bis in die dritte Overtime (der Siegtreffer für die Iserlohn Roosters fiel in der 118. Minute, d. Red.). Danach waren sie platt.

 

Den Mannheimern wird es eher nicht passieren, dass Ihnen die Kraft ausgeht.

Hahn: (lacht) Nein, vermutlich nicht. Aber wenn man 1:3 hinten liegt, kann man nicht mehr an die Serie als Ganzes denken. Man muss nur das nächste Spiel im Kopf haben, nichts anderes. Und ich habe es immer so gesehen: Bei einem 1:3-Rückstand hat man keinen Druck mehr, denn keiner erwartet, dass du noch weiterkommst.

 

Haben Sie noch Kontakt nach Ingolstadt?

Hahn: Ja, ich spreche von Zeit zu Zeit mit John Laliberte. Ich drücke den Panthern die Daumen!

 

Das Gespräch führte Alexander Petri