Fünfter Sieg in Folge

ERC bezwingt Berlin mit 5:3 und rückt bis auf einen Punkt an Tabellenzweiten EHC München heran

28.01.2015 | Stand 02.12.2020, 21:43 Uhr
Jubel bei den Spielern des ERC nach dem zwischenzeitlichen 1:1 gegen die Eisbären. −Foto: Oliver Strisch

Ingolstadt (DK) 1:3 zurück, aber am Ende noch 5:3 gewonnen – der Deutsche Meister ERC Ingolstadt ist derzeit gut in Form. Gegen den Rekordmeister der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), Eisbären Berlin, gewannen die Panther gestern Abend vor 4373 Zuschauern verdient und feierten den fünften Sieg in Folge.

Damit vergrößerten die Ingolstädter ihren Vorsprung vor Platz vier auf zehn Punkte und können nun schon mal den Heimvorteil im Play-off-Viertelfinale einplanen. Sogar Rang zwei ist jetzt in Reichweite, denn der EHC München liegt nur noch einen Zähler vor den Panthern, die von ihren Fans begeistert gefeiert wurden.
 
Die Partie begann mit dem schnellsten Gegentor der Panther in dieser Saison. Erst zehn Sekunden waren gespielt, als Andre Rankel nach einem von Darin Olver gewonnen Bully sofort abzog, und der Puck schlug hinter ERC-Goalie Timo Pielmeier im Netz ein – 0:1. Das Heimteam ließ sich von diesem Rückstand zwar nicht aus dem Konzept bringen, aber trotz Überlegenheit und guter Angriffe war das Glück nicht auf Seiten der Ingolstädter. Bei Schüssen von Michel Periard (4.), Jared Ross (5.) und Thomas Greilinger (8. und 9.) reagierte Eisbären-Keeper Petri Vehanen glänzend. Von Jeffrey Szwez konnte man das dagegen nicht sagen. Als Derek Hahn nach einem tollen Angriff über den enorm spielstarken Patrick Hager die Scheibe quer legte, war Szwez offenbar zu überrascht und konnte völlig freistehend den Puck nicht mehr verarbeiten (9.).

 
Mit einem Mann mehr klappte es dann doch noch: Hager bediente im ersten Powerplay den ungedeckten Ryan MacMurchy, und dieser schoss zum Ausgleich ein (10.). Über den 19. Saisontreffer des Kanadiers konnten sich die ERC-Fans jedoch nicht lange freuen. Auch die Eisbären nutzten ein Überzahlspiel und erzielten durch den von hinten heraneilenden James Sharrow die erneue Führung (13.). Und es kam noch schlimmer: Als sich Dustin Friesen im Zweikampf gegen Rankel mehrfach den Kürzeren zog, schoss der Berliner schließlich zum 1:3 ein (15.). Ross, Hager und Szwez hatten danach zwar weitere Chancen, doch blieb ihnen ein Treffer ebenso verwehrt wie auf der Gegenseite Frank Hördler, der alleine vor Pielmeier scheiterte.
 
Im zweiten Drittel drehten die Panther den Spieß um. Sie waren nicht mehr so überlegen, aber dafür vor dem Tor kaltschnäuziger. Friesen schoss aus spitzem Winkel zum 2:3 ein, als Vehanen nicht schnell genug ins kurze Eck kam (23.), und 49 Sekunden vor Ablauf der Uhr gelang John Laliberte auf Pass von Hahn in Überzahl der Treffer zum 3:3-Ausgleich. Dazwischen jedoch verzeichneten die Berliner bei gefährlichen Gegenstößen die besseren Chancen. Pohl traf jedoch das leere Tor nicht (26.) und Müller nur das Gestänge (27.). Bei Tallacksons Schuss schließlich passte Pielmeier prima auf (29.).
 
Im Schlussabschnitt drängten beide Teams auf die Entscheidung. Typisch eine Situation in der 44. Minute: Als Jean-Francois Boucher nach schöner Vorarbeit von Benedikt Kohl den Puck aus kurzer Distanz nicht über die Linie brachte, musste im Gegenzug Pielmeier alleine gegen Olver retten. So ging es die ganze Zeit hin und her. Die Panther standen zudem einmal gut in Unterzahl, verpassten aber auch durch Hahn eine Riesenchance (50.). Die personell arg geschwächten Gäste steckten nicht auf, mussten aber in der 53. Minute dann doch den Rückschlag hinnehmen. ERC-Torjäger Brandon Buck überlistete Vehanen mit dem Bauerntrick zum 4:3 – die erste Führung der Panther, aber die entscheidende. 2:10 Minuten vor dem Ende nahm Berlins Trainer Uwe Krupp den Torwart vom Eis, doch brachte das keine Wende mehr – im Gegenteil. Laliberte erzielte 55 Sekunden vor Schluss auf uneigennützige Vorarbeit von Greilinger das 5:3.
 
ERC Ingolstadt: Pielmeier – Kohl, Brocklehurst; Friesen, Schopper; Köppchen, Picard; Periard – Taticek, Buck, MacMurchy; Hager, Hahn, Szwez; Laliberte, Ross, Greilinger; Gawlik, Barta, Boucher.
Eisbären Berlin: Vehanen – Haase, Sharrow; Müller, Hördler; Baxmann, Trivellato – Rankel, Olver, Tallackson; Braun, Mulock, Pohl; Grafenthin, Talbot, Ziegler; J. Schlenker, V. Schlenker.
Tore: 0:1 (0:10) Rankel, 1:1 (9:53) MacMurchy, 1:2 (12:08) Sharrow, 1:3 (14:15) Rankel, 2:3 (22:20) Friesen, 3:3 (39:11) Laliberte, 4:3 (52:24) Buck, 5:3 (59:05) Laliberte. - Zuschauer: 4373. - Schiedsrichter: Aumüller (Planegg), Brüggemann (Iserlohn). - Strafminuten: Ingolstadt 10 – Berlin 8.