Ingolstadt
Familientreffen

Beim Duell gegen Schwenningen muss sich ERC-Torwart Timo Pielmeier gegen Bruder Thomas behaupten

23.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:05 Uhr

Gutes Verhältnis: ERC-Torwart Timo Pielmeier (links), trifft zum neunten Mal in einem Punktspiel auf seinen Bruder Thomas, der für Schwenningen stürmt. Dreimal konnte ihn der zwei Jahre ältere Angreifer bisher bezwingen, zuletzt allerdings in der 2. Bundesliga (Foto), als Timo für Landshut und Thomas für Crimmitschau spielte - Foto: Gerleigner

Ingolstadt (DK) Im Heimspiel gegen die Schwenninger Wild Wings geht es für den ERC Ingolstadt heute Abend (19.30 Uhr, Saturn-Arena) um zwei Dinge: die Scharte vom Mittwoch (2:4 gegen Wolfsburg) sofort wieder auszuwetzen und sich für das Duell am Sonntag beim EHC München in Form zu bringen.

Trainer Larry Huras war am Tag nach der Heimniederlage gegen die Niedersachsen immerhin wieder milde gestimmt. „Ich habe mir das Spiel noch einmal angeschaut und festgestellt, dass es gar nicht so schlecht war. Unser Problem war, dass wir zwei Drittel lang kein Tor erzielten. Wir spielten etwas zu umständlich und haben meistens einen Pass zu viel gemacht“, analysierte Huras.

Und dann waren da noch die Special Teams. „Wir haben zwei Fehler in Unterzahl gemacht und selbst kein gutes Powerplay gespielt. Das frustriert mich ein bisschen“, meinte der 59-Jährige. Vor allem, weil Huras im Training seit Wochen den Fokus auf das Überzahlspiel legt. „Wir haben Fortschritte gemacht, aber die Scheibe muss noch schneller und präziser laufen. Wir müssen weiter an unserer Passqualität arbeiten“, fordert der ERC-Trainer und spricht noch ein Manko an. „Wir brauchen mehr Verkehr vor dem Tor und Spieler, die dem Torwart die Sicht nehmen. Jeffrey Szwez ist der einzige, der diese Rolle bei uns übernimmt.“

Allerdings nicht heute. Denn Szwez fällt nach seiner gegen Wolfsburg erlittenen Ellbogenverletzung ebenso aus wie Martin Davidek (Sprunggelenk). Von den anderen vier Langzeitverletzten kehrt eventuell Jean-Francois Boucher zurück. Der Deutschkanadier trainierte gestern ebenso voll mit wie Ryan MacMurchy, der nach seinem verheilten Fingerbruch immer wieder Extra-Übungen einlegte und Huras mit einigen Kunststücken am Puck auf sich aufmerksam machte. „Ich sehe, dass er unbedingt spielen will, aber es ist zu riskant“, wiegelt Huras ab. So machte der 59-Jährige bei einigen Übungen sogar selbst mit, weil ihm ein Verteidiger fehlte. „Aber für mich ist kein Platz im Team. Ich habe an der Blauen Linie zweimal die Scheibe verloren“, flachste der Coach.

Besonders ehrgeizig geht Goalie Timo Pielmeier in die Partie. Für ihn steht das brisante Duell gegen seinen zwei Jahre älteren Bruder Thomas im Mittelpunkt. „Das wird wieder ein großes Familientreffen“, freut sich „Pille“ auf Verwandten- und Freundesbesuch aus Niederbayern.

Erst zum neunten Mal treffen die beiden Deggendorfer aufeinander. Dabei hat der 25-jährige Timo mittlerweile die Nase vorne. Kassierte er in der Saison 2012/13 in vier Zweitligaduellen mit Landshut gegen den damals für Crimmitschau stürmenden Thomas noch drei Tore – sein Bruder erzielte dreimal jeweils das 1:0 – ist er in der DEL noch unbezwungen. Das gilt sogar nicht nur familienintern. In vier Spielen gegen Schwenningen siegten die Panther viermal und feierten beim 11:2 am 12. Januar sogar den höchsten Erfolg ihrer DEL-Geschichte. Thomas Pielmeier (273 Spiele, 21 Tore), der in der vergangenen Saison mit sechs Toren und sieben Vorlagen seine punktbeste DEL-Spielzeit erlebte, hat mit den Schwenninger Wild Wings also noch etwas gutzumachen.