Ingolstadt
Es geht ums Heimrecht

Bei einem Sieg heute gegen Berlin hätte der ERC Ingolstadt einen Platz unter den besten Vier fast sicher

27.01.2015 | Stand 02.12.2020, 21:43 Uhr

Voller Einsatz in der Gefahrenzone: ERC-Stürmer Patrick Hager (Mitte) vor dem Berliner Torhüter Petri Vehanen (links). Rechts Marcel Noebels - Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Ein Blick auf die Tabelle genügt, um die Brisanz des Duells zwischen dem aktuellen Deutschen Meister ERC Ingolstadt und DEL-Rekordmeister Eisbären Berlin zu verdeutlichen. Es geht um das Heimrecht in den Play-offs. Gewinnen die Panther, ist ihnen ein Top-vier-Platz fast sicher.

Die Ausgangslage ist klar: Die Panther haben als Tabellendritter derzeit sieben Punkte Vorsprung vor den fünftplatzierten Iserlohn Roosters. Gewinnen die Ingolstädter in der regulären Spielzeit gegen Berlin, wächst ihr Vorsprung auf zehn Zähler an, während die Eisbären gleichzeitig hinter Iserlohn bleiben. Bei neun ausstehenden Spielen sollte der Vorsprung reichen, um unter den ersten Vier zu bleiben, was im Play-off-Viertelfinale Heimvorteil bedeuten würde.

„Wir schauen weiterhin nur von Spiel zu Spiel. Aber natürlich wollen wir, dass der Abstand zu unseren Verfolgern so groß wie möglich wird. Die Partie gegen Berlin ist wichtig“, sagt Trainer Larry Huras. Der 59-Jährige erwartet ein ähnlich intensives Spiel wie gegen München. „Die Eisbären spielen nicht ganz so offensiv, aber auch sehr aggressiv. Außerdem sind sie als Mannschaft besser zusammengewachsen, seit Uwe Krupp als Trainer dort ist“, meint Huras.

Die Statistik belegt Huras’ Einschätzung. In 14 Spielen mit Krupp holten die Berliner 28 Punkte, was einem Schnitt von zwei Zählern pro Partie entspricht. Sein Vorgänger Jeff Tomlinson kam in 28 Spielen auf 42 Punkte – 1,5 im Schnitt. Zuletzt wechselten aber auch bei den Eisbären häufig Sieg und Niederlage ab. Übrigens: Zum Zeitpunkt des Trainerwechsels betrug der Abstand zwischen beiden Teams sieben Punkte.

Im Gegensatz zu den Berlinern, die auf die beiden Stammkräfte Mark Bell und Florian Busch verzichten müssen, hat Huras erneut die Qual der Wahl – zum dritten Mal in Folge sind alle Spieler fit. Trotzdem wird sich voraussichtlich nichts ändern, was bedeuten würde, dass Martin Davidek erneut pausieren müsste. „Martin wird sich noch etwas gedulden müssen, er ist nach seiner langen Verletzungspause noch nicht ganz bei 100 Prozent. Aber er bekommt noch seine Chance“, sagt Huras, der mit dem Zustand seines Teams zufrieden ist. „Die Stimmung ist positiv. Wir haben das Gefühl, dass wir zu den Topteams gehören“, sagt Huras. Drei Siege in sieben Spielen gegen das Führungsduo Mannheim und München heben das Selbstvertrauen. Nur gegen Hamburg gelang bisher in drei Spielen noch kein Sieg.

Etwas verbessert zeigt sich zuletzt auch das Powerplay der Ingolstädter – wenigstens, was die Effektivität angeht. Mit 21 Prozent Erfolgsquote in den letzten fünf Spielen liegt die Ausbeute zumindest besser als im Saisonschnitt (16 Prozent). Trotzdem experimentiert das Trainerteam weiter. Manny Viveiros, der für die Special Teams zuständig ist, probierte zuletzt sogar ein Powerplay mit fünf Stürmern aus. Thomas Greilinger und Brandon Buck agierten von der Blauen Linie aus auf den Verteidigerpositionen. „Wir wollen natürlich, dass das Powerplay in den Play-offs gut funktioniert. Unsere Quote geht langsam nach oben, aber es geht sicher noch besser“, sagt Viveiros und meint: „Im Prinzip ist das Powerplay nicht kompliziert. Es geht darum, die Scheibe auf das Tor zu bringen.“ Den ERC-Verteidigern gelang dies bisher nur mäßig .