Iserlohn
Erstes Ziel erfüllt

Dank 4:3 nach Penaltyschießen in Iserlohn ist dem ERC Ingolstadt das Heimrecht fürs Viertelfinale sicher

27.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:36 Uhr

Erzielte seinen ersten Treffer für die Panther – gegen seinen alten Klub Iserlohn: Brendan Brooks (links). Der Ingolstädter Sportdirektor Jiri Ehrenberger hatte den in der vergangenen Woche grippekranken Kanadier erst am Spieltag ins Sauerland chauffiert - Foto: Klein/P-I-X.org

Iserlohn (DK) Der ERC Ingolstadt hat sich dank eines 4:3 (1:2, 1:1, 1:0, 0:0, 1:0) nach Penaltyschießen in Iserlohn das Heimrecht im Play-off-Viertelfinale der Deutschen Eishockey-Liga gesichert. Petr Taticek rettete die Panther neun Sekunden vor Schluss in die Verlängerung. Im Penaltyschießen wurde Jared Ross zum Matchwinner. Die Kölner Haie verpassen die Play-offs.

 

Die erfolgreiche Saison der Iserlohner hat im Sauerland offenbar eine Welle der Euphorie ausgelöst: Seit Dienstag war die Eissporthalle am Seilersee mit 4967 Zuschauern ausverkauft, einige mitgereiste ERC-Fans bekamen keine Karten mehr. Die Roosters-Fans erzeugten eine feurige Atmosphäre, doch der ERC blieb cool und sicherte sich mit dem hart erkämpften und knappen Erfolg einen Spieltag vor dem Ende der Hauptrunde endgültig das Heimrecht fürs Viertelfinale. Noch besser: Weil Hamburg gleichzeitig in Nürnberg mit 0:5 verlor, rückten die Panther sogar auf Rang drei vor. Am Sonntag (14.30 Uhr, Saturn-Arena) muss der ERC diesen Tabellenplatz im direkten Duell gegen die Freezers verteidigen.

Im Tor des ERC stand in Iserlohn wie angekündigt Timo Pielmeier, Ersatzmann Marco Eisenhut war wie Verteidiger Stephan Kronthaler beim Kooperationspartner Landshut im Einsatz. Dafür rückte erstmals seit dem 17. Dezember Fabio Wagner wieder in den Kader – ebenso wie der von seiner Grippe genesene Neuzugang Brendan Brooks, für den Björn Barta erneut auf der Tribüne Platz nehmen musste.

Die Panther waren von Anfang an die aktivere Mannschaft, ohne jedoch zu Torchancen zu kommen. Den ersten Eintrag auf dem Spielberichtsbogen sicherten sich Jeff Szwez und Colten Teubert, die nach fünf Minuten mit den Fäusten aufeinander losgingen. Spielerische Höhepunkte waren Mangelware, erst nach acht Minuten verzeichneten die Gastgeber die erste gute Torchance. Ingolstadt hatte allerdings Glück, dass sich Nicholas Petersen und Derek Whitmore gegenseitig vor Pielmeier behinderten.

Nach 16 Minuten gelang den Panthern die Führung – auf kuriose Weise: Derek Hahn schlenzte den Puck in hohem Bogen in Richtung gegnerisches Tor, um zum Wechseln zu fahren. Der Klärungsversuch von Daniar Dshunussow, der Mathias Lange im Iserlohner Tor vertrat, misslang, und plötzlich zappelte der Puck im Netz. Weil es im Eishockey keine Eigentore gibt, hieß der Torschütze Hahn.

Doch die Führung hatte nicht lange Bestand: Nur 50 Sekunden nach dem 1:0 gelang Ryan Button mit einem Schuss vom rechten Bullykreis der 1:1-Ausgleich (17.). Und damit nicht genug: Nur weitere zehn Sekunden später überraschte Brooks Macek Pielmeier aus spitzem Winkel – 2:1 für die Roosters (17.). Der Ingolstädter Schlussmann machte dabei nicht die beste Figur.

Im Mittelabschnitt drängten die Panther auf den Ausgleich, doch Patrick Köppchen, Jean-Francois Boucher, Benedikt Kohl, Brendan Brooks, Thomas Greilinger und Derek Hahn brachten die Scheibe nicht an Dshunussow vorbei. Dafür legte Iserlohn einen Treffer nach – mit dem ersten nennenswerten Angriff: Einen Konter über Chad Bassen und Boris Blank schloss Chris Connolly unhaltbar in den Winkel ab (30.). Erst nach 37 Minuten durfte der ERC zum zweiten Mal jubeln: Brooks erzielte auf Vorlage von Alexandre Picard sein erstes Tor für Ingolstadt und verkürzte damit auf 2:3.

Auch im Schlussabschnitt verbuchte Ingolstadt große Torgelegenheiten. Doch die Panther trieben die Dramatik auf die Spitze: Erst neun Sekunden vor Schluss fälschte Petr Taticek einen Schuss von Ryan MacMurchy zum 3:3-Ausgleich ab (60.). Einige Iserlohner wollten das nicht wahrhaben und warfen Becher aufs Eis.

Die Verlängerung blieb trotz einer Unterzahlsituation gegen MacMurchy torlos, Iserlohn verpasste den Siegtreffer allerdings nur um Zentimeter. Im Penaltyschießen wurde Jared Ross mit zwei verwandelten Versuchen zum Matchwinner.

Der letztjährige Finalgegner des ERC, die Kölner Haie, haben trotz eines 1:0 gegen Straubing zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte die Play-offs verpasst. Weil Krefeld 3:2 in Augsburg gewann, ist den Pinguinen der letzte Pre-Play-off-Platz nicht mehr zu nehmen.