Erster Saisonsieg für die Panther

4:2 gegen Straubing

19.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:13 Uhr

Straubing (DK) Aller guten Dinge sind drei: Im dritten Saisonspiel in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) hat der Deutsche Meister ERC Ingolstadt den ersehnten ersten Sieg gefeiert. In Straubing gewannen die Panther am Ende verdient mit 4:2 (0:1, 2:1, 2:0). John Laliberte traf doppelt. In der ruppigen Partie verhängten die Schiedsrichter insgesamt 76 Strafminuten.

Larry Huras hatte schon am Donnerstag nach dem Training geunkt. „Ich habe das Gefühl, dass gegen uns im Moment alle Torhüter gut spielen“, sagte der ERC-Trainer mit einem Schmunzeln. Er sollte – zumindest teilweise – Recht behalten: Es dauerte 36 Minuten, ehe die Panther Jason Bacashihua im Tor der Straubinger erstmals überwinden konnten. Am Ende musste „Cash“, der an diesem Samstag seinen 32. Geburtstag feiert, dann doch viermal hinter sich greifen. Der ERC hat dank des 4:2 die ersten drei Punkte der Saison auf dem Konto.

Mit einem guten gegnerischen Torhüter hatte es allerdings nichts zu tun, dass die Panther erneut früh in Rückstand gerieten – und das auch noch bei eigener Überzahl. Ein Puckverlust an der Blauen Linie nach einem missglückten Schussversuch leitete einen Straubinger Konter ein, den René Röthke eiskalt zur 1:0-Führung abschloss (5.). Es war bereits das zweite Gegentor der Saison, dass die Ingolstädter mit einem Mann mehr auf dem Eis kassierten.

Der ERC war zwar die überlegene Mannschaft, doch die Tigers kamen immer wieder zu gefährlichen Gegenstößen, zum Beispiel als Straubings Top-Torjäger Blaine Down an Timo Pielmeier im Panther-Tor scheiterte (9.). Das Bemühen der Gäste, mehr Scheiben vor das gegnerische Tor zu bringen und so Torchancen heraufzubeschwören, war erkennbar – doch Ingolstadt blieb im ersten Drittel noch glücklos. Auch die schönste Kombination der ersten 20 Minuten über den von seiner Gehirnerschütterung genesenen Patrick Hager, John Laliberte und Jared Ross endete bei Bacashihua (16.).

Auch im Mitteldrittel wollte den Panthern zunächst nicht viel gelingen – dafür trafen erneut die Tigers: Carsen Germyn bediente Dylan Yeo, der Pielmeier mit einem satten Schuss keine Chance ließ (28.). Petr Taticek hatte den Straubinger Verteidiger zuvor aus den Augen verloren. Das Tor fiel, als beide Mannschaften jeweils zu viert auf dem Eis standen – eigentlich hätten die größeren Räume ein Vorteil für die talentierteren Panther sein sollen.

Unverhofft erhielt Ingolstadt jedoch die Chance, ins Spiel zurückzufinden, als sich Thomas Gödtel gleich zwei Strafen hintereinander leistete. Doch bevor der ERC auch nur einmal in die Powerplay-Aufstellung gekommen war, machte Aaron Brocklehurst den Vorteil schon wieder zunichte: Der Panther-Verteidiger stellte seinem Gegenspieler unnötigerweise ein Bein – und musste dafür zum dritten Mal an diesem Abend auf die Strafbank Platz nehmen.

Trotzdem kam der ERC zum Ausgleich: Ryan MacMurchy bugsierte den Puck über die Linie, nachdem Bacashihua zuvor einen Schuss nicht hatte festhalten können (36.). Kein schönes Tor, doch genau so eins hatten die Panther gebraucht. Und es kam noch besser: Einen schlimmen Puckverlust im Straubinger Aufbauspiel nutzte Jeffrey Szwez nur 132 Sekunden später zum 2:2-Ausgleich (38.).

Das schmeckte den Gastgebern überhaupt nicht: Zunächst gerieten Peter Flache und Dustin Friesen aneinander, dann lieferten sich Sacha Treille und Szwez einen Faustkampf. Während die Ingolstädter ruhig blieben, ließen sich die Gastgeber von der Hektik anstecken und kassierten weitere Strafen. Dadurch durften die Panther in doppelter Überzahl ran, – doch das Powerplay war – wie schon in der gesamten Saison – eines Meister unwürdig. Schlimmer noch: Weil sich Benedikt Kohl und Michel Periard in kurzer Folge Fouls leisteten, sah sich plötzlich der ERC dem Gegner mit zwei Spielern weniger gegenüber – doch auch die Tigers verpassten ihr drittes Tor.

Erst bei Gleichzahl durften die Panther jubeln: John Laliberte fing einen Pass in der Straubinger Abwehr ab und versenkte den Puck trocken im linken unteren Eck (48.). Es war der dritte Panther-Treffer, bei dem der Puck zuvor vom Gegner kam – und es war der erste Saisontreffer des US-Amerikaners, der in der gesamten Vorbereitung erfolglos geblieben war. Doch wenn es einmal läuft, dann läuft es: Drei Minuten später besorgte wieder Laliberte die Entscheidung, als er nach einem Schussversuch nachsetzte und den von der Bande zurückprallenden Puck über die Linie schob (51.).

Straubing: Bacashihua – Gödtel, Canzanello; Yeo, Ondruschka; Kramer, Dotzler; Osterloh – Treille, Meunier, Down; Röthke, Reed, Stewart; Germyn, Brandt, Wörle; Sturm, Flache, Schönberger.

ERC: Pielmeier – Brocklehurst, Köppchen; Kohl, Periard; Friesen, Wagner; Schopper – MacMurchy, Buck, Taticek; Laliberte, Hahn, Ross; Szwez, Hager, Boucher; Greilinger, Barta, Gawlik.

Tore: 1:0 Röthke (5.), 2:0 Yeo (28.), 2:1 MacMurchy (36.), 2:2 Szwez (38.), 2:3 Laliberte (48.), 2:4 Laliberte (51.) Strafminuten: 24 + 10 Flache + 10 Treille/22 + 10 Szwez. Zuschauer: 4574.

Brüggemann (Iserlohn)/Aicher (Rosenheim).