Ingolstadt
Endspurt für die Panther

ERC Ingolstadt will Hauptrunde noch als Dritter beenden – Hahn vor Abschied

26.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:36 Uhr

Nicht immer einer Meinung: ERC-Trainer Larry Huras (rechts) und Stürmer Derek Hahn (im Vordergrund). - Foto: Meyer

Ingolstadt (DK) Noch zwei Spiele, dann ist die Hauptrunde der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) beendet. Für den ERC Ingolstadt geht es heute in Iserlohn (19.30 Uhr) um das Heimrecht in den Play-offs. Am Sonntag im Heimspiel gegen Hamburg (14.30 Uhr, Saturn-Arena) könnten sich die Panther noch Platz drei sichern.

 

Trainer Larry Huras muss schmunzeln, wenn er daran denkt. „Nach dem letzten Spiel gegen Hamburg haben Trainer Serge Aubin und ich uns darüber unterhalten, dass wir beide am letzten Spieltag um den dritten Platz spielen. So ist es gekommen.“ Doch zuvor steht mit dem Auswärtsspiel bei den Iserlohn Roosters in der ausverkauften Eissporthalle am Seilersee eine unangenehme Aufgabe an. „Die Schiedsrichter, die Zuschauer: In Iserlohn ist es immer speziell“, sagt Huras. Diesmal umso mehr, denn die Sauerländer sind einer der beiden wahrscheinlichsten Gegner der Panther im Play-off-Viertelfinale (ab 11. März). Der andere mögliche Konkurrent ist die Düsseldorfer EG.

In jedem Fall will der ERC heute Platz vier und damit das Heimrecht im Viertelfinale sichern. Dafür genügt aller Voraussicht nach ein Punkt, denn das Torverhältnis der Panther gegenüber Verfolger Düsseldorf (fünf Punkte Rückstand) ist klar besser. Doch auch den dritten Rang hat Huras noch nicht aufgegeben. Der 59-Jährige macht eine einfache Rechnung auf: „Wenn wir zweimal gewinnen, sind wir Dritter.“

Damit würde der ERC eine souveräne Hauptrunde krönen. Doch nicht jeder ist mit seiner Leistung zufrieden. Nur 22 Punkte (fünf Tore und 17 Vorlagen) sammelte Derek Hahn in der laufenden Saison – in seinen vergangenen drei Jahren im ERC-Trikot waren es jeweils mindestens doppelt so viele. „Das war wohl das härteste Jahr meiner Karriere. Nicht nur wegen meiner Verletzung (Fingerbruch im vergangenen Herbst, d. Red.), sondern auch wegen meiner Rolle in der Mannschaft“, sagt Hahn. Trainer Larry Huras ließ den Techniker eine Zeit lang in der vierten Sturmreihe auflaufen – ein kleiner Affront für jemanden, der eigentlich immer zu den besten Punktesammlern der DEL gehörte.

Mit dem impulsiven und wenig kompromissbereiten Huras („Ein Trainer muss nicht geliebt werden“) soll der 37-Jährige deswegen auch die eine oder andere Meinungsverschiedenheit gehabt haben – und nicht nur er. Zugeben will Hahn das nicht. „Larry fordert sehr viel, das Training ist sehr intensiv. Er mag es, wenn es so läuft, wie er das will. Aber das ist ja auch sein Recht als Trainer. Alles okay“, sagt der Kanadier mit einem vielsagenden Lächeln.

Hahns Vertrag läuft aus, und an eine Zukunft bei den Panthern glaubt der Mittelstürmer nicht. „Nach diesem Jahr erwarte ich nicht, dass es für mich in Ingolstadt weitergeht“, sagt Hahn – obwohl es ihm und seiner Familie an der Donau sehr gut gefalle und er seine Karriere gerne noch fortsetzen würde. Doch im fortgeschrittenen Eishockey-Alter von 37 Jahren denkt Hahn auch an die Zeit danach: „Vielleicht kann ich meinen Master in BWL machen. Ich habe aber auch eine Greencard (unbefristete Aufenthaltsgenehmigung, d. Red.) für die USA beantragt, wo meine Frau herkommt. Es ist noch nichts entschieden.“

Eines ist allerdings sicher: Hahn will sich – wenn es denn so kommt – erfolgreich aus Ingolstadt verabschieden. „Auch wenn es langweilig klingt: Ob es Iserlohn oder Düsseldorf in den Play-offs wird, ist mir egal. Wir müssen jeden schlagen“, sagt er.