Ingolstadt
Ende der Leidenszeit

Nach knapp zwei Monaten Verletzungspause feiert ERC-Stürmer Petr Pohl heute in Berlin sein Comeback

23.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:36 Uhr

Erstmals seit dem 5. Januar wieder im Kader: Stürmer Petr Pohl hat seine Knieverletzung auskuriert. - Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Am letzten Hauptrunden-Wochenende in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) müssen die Panther heute bei den Eisbären Berlin (19.30 Uhr, O2-World) und am Sonntag gegen die Kölner Haie antreten (14 Uhr, Saturn-Arena). Erstmals seit knapp zwei Monaten steht Petr Pohl wieder im Kader.

Die Zeit war sein größter Gegner, doch Pohl hat es geschafft: "Ich wusste, dass ich an diesem Wochenende wieder fit sein muss, sonst hätte ich keine Pre-Play-offs gespielt", sagt der Deutsch-Tscheche, der seine Verletzung am linken Knie auskuriert hat. "Ich fühle mich okay. Im Training lief es schon wieder ganz gut, aber erst im Spiel werde ich sehen, wie weit ich wirklich bin."

Von Trainer Tommy Samuelsson hat der 30-Jährige eine Einsatzgarantie für die Partie heute Abend gegen seinen Ex-Klub bekommen - und das, obwohl es "eigentlich keinen Grund zum Wechseln gab", wie Samuelsson sagt. Schließlich gewannen die Panther zuletzt zweimal (5:4 gegen Nürnberg und 7:2 gegen Düsseldorf), sicherten sich das Heimrecht in den am Mittwoch beginnenden Pre-Play-offs und überzeugten in beiden Partien sowohl kämpferisch als auch spielerisch. "Aber Petr braucht Spielpraxis", sagt der Coach, "man hat bei John Laliberte gesehen, wie wichtig das ist."

Für Pohl endet mit dem Comeback die längste Leidenszeit seiner Profikarriere. "Ich kann mich nicht erinnern, in meiner Laufbahn viel verletzt gewesen zu sein. Vielleicht mal eine Woche", erzählt der flinke Flügelstürmer. "Die erste Zeit war hart. Ich war launisch und wütend, habe mich für nichts interessiert." Doch mit Unterstützung der Ärzte und des Trainerteams sei es Stück für Stück aufwärts gegangen. "Im Training habe ich zeitweise nicht mehr an das Knie gedacht. Das ist ein gutes Zeichen. Aber das Spiel wird hart. Ich bete, dass es gut geht."

Im letzten Training vor der Abfahrt gestern Mittag durfte Pohl wieder in einer Sturmformation mit Petr Taticek und Thomas Greilinger beziehungsweise David Elsner ran. Brandon Buck bildete eine Reihe mit John Laliberte und Danny Irmen, Darryl Boyce mit Brett Bulmer und Jean-Francois Jacques. An der Seite Thomas Oppenheimers und Martin Buchwiesers wechselten sich Björn Svensson und Thomas Pielmeier ab. Alle Profis traten die Reise in die Hauptstadt an, wo gestern Abend ein Teamdinner anstand.

Samuelsson hat ein Luxusproblem zu lösen: Weil neben den 14 Stürmern auch alle drei Torhüter und acht Verteidiger zur Verfügung stehen, muss der Trainer vier Akteure auf die Tribüne setzen - in der DEL sind nur 21 Namen auf dem Spielberichtsbogen erlaubt. Wen es treffen wird, wollte Samuelsson gestern nicht verraten. "Ich habe mir aber schon Gedanken gemacht", sagt er. Eines ließ sich der Schwede aber entlocken: Heute Abend erhält Ersatztorhüter Marco Eisenhut seinen zwölften Saisoneinsatz, am Sonntag - und auch in den Pre-Play-offs - soll Timo Pielmeier zwischen den Pfosten stehen.

Der Gegner der siebtplatzierten Panther in der ersten K.-o.-Runde wird der Tabellenzehnte - und der ist dagegen noch nicht ermittelt: Neben den Pinguins Bremerhaven, den Straubing Tigers und der Düsseldorfer EG kommen auch die Eisbären infrage (siehe Artikel unten). Samuelsson erklärte, sich erst auf der Busrückfahrt nach dem Berlin-Spiel mit den möglichen - oder dem dann schon feststehenden - Kontrahenten zu beschäftigen. "Egal wer es wird: Es kommt darauf an, dass wir individuell und als Team unsere Leistung abrufen", richtet der Schwede den Fokus lieber auf seine Mannschaft. Mit einem Sieg heute würde die Wahrscheinlichkeit eines Pre-Play-off-Duells mit den Eisbären steigen. "Wenn du denkst, dass es so kommt, läuft es meistens eh ganz anders", sagt Pohl. "Das kann man nicht kalkulieren." Auch über seine Zukunft - ob beim ERC oder anderswo - macht sich der Angreifer derzeit keine Gedanken: "Ich denke nur an mein Comeback."