Ingolstadt
Ein neuer Angstgegner

ERC Ingolstadt kassiert gegen effektive Wolfsburger erneut 2:4-Heimniederlage

22.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:05 Uhr

Kaum ein Durchkommen gab es in den ersten beiden Dritteln für den ERC Ingolstadt um John Laliberte (dunkles Trikot) gegen den EHC Wolfsburg. Durch Tore von Thomas Greilinger und Laliberte im Schlussabschnitt wurde es noch einmal spannend, ehe die Niedersachsen kurz vor Schluss mit dem 2:4 die Partie entschieden. - Foto: Rimmelspacher

Ingolstadt (DK) Der ERC Ingolstadt hat den Sprung auf den dritten Tabellenplatz verpasst. Gestern Abend unterlag der Deutsche Meister den Grizzly Adams Wolfsburg mit 2:4 (0:1, 0:1, 2:2). Vor 3172 Zuschauern in der Saturn-Arena konnten die Panther das Abwehrbollwerk der Niedersachsen nicht knacken.

Damit beendeten die Gäste aus Niedersachsen mit dem gleichen Ergebnis wie schon vor drei Wochen die kleine Erfolgsserie der Panther. Insgesamt war es sogar die sechste Heimniederlage in Folge gegen die Wolfsburger. „Wir hatten zu viel Respekt vor diesem Gegner und haben uns zu viele individuelle Fehler geleistet. Es scheint so, als geht bei uns nach drei oder vier guten Spielen die Konzentration weg. Ich bin enttäuscht“, sagte Ingolstadts Trainer Larry Huras.

Der Grund für die Niederlage war indes schnell gefunden – die Effektivität im Powerplay. Während Wolfsburg in Überzahl ihre Angriffe zielstrebig vors Tor brachten und auch abschlossen, fanden die Ingolstädter kein Mittel, Ex-ERC-Goalie Sebastian Vogl zu überwinden.

Im ersten Drittel konnten die Gastgeber wenigstens noch mit den Unparteiischen hadern, die ausschließlich Panther-Spieler auf die Strafbank schickten – nicht immer zu Recht. Trotzdem überstand das ERC-Team die ersten beiden Unterzahlsituationen noch schadlos, weil Schlussmann Timo Pielmeier sicher hielt. Erst als ein schneller Spielzug über fünf Stationen lief und Marco Rosa den entscheidenden Pass präzise vors Tor zum freistehenden Verteidiger Robert Bina brachte, war Pielmeier geschlagen – 0:1 (18. Minute).

Im zweiten Abschnitt drückte der ERC aufs Tempo und hatte durchaus Möglichkeiten zum Ausgleich. Bei Brandon Bucks Schuss 49 Sekunden nach Wiederbeginn hatte Vogl Glück, als ihm der Puck aus der Fanghand glitt. Dagegen war es eigenes Unvermögen, als Jared Ross bei einem 2:1-Konter mit dem Torschuss oder den möglichen Pass auf Thomas Greilinger so lange zögerte, dass die Chance vorbei war (28.). Christoph Gawlik hatte bei einem Gegenzug Pech und schob die Scheibe knapp am Tor vorbei (29.).

Und dann zeigte sich wieder der Unterschied im Powerplay. Ingolstadt, 1:28 Minuten mit zwei Mann mehr auf dem Eis, brachte außer einem Pfostenschuss Michel Periards nichts zustande (32.), während umgekehrt Wolfsburg sein 5:3-Powerplay kurz danach sofort nutzte. Auf Zuspiel von Jeff Likens hämmerte Milley den Puck zum 2:0 in den Winkel (39.).

Im letzten Drittel der Partie, die die Gäste aufgrund ihrer Verletzungsmisere – bei Wolfsburg fehlten ebenso vier Stammkräfte wie bei Ingolstadt – nur mit drei Reihen bestritten, rannten die Ingolstädter nun vehement an. Und sie wurden belohnt. Als John Laliberte Greilinger bediente, überwand dieser Vogl mit einem Schuss über die Fanghand zum 1:2 (46.). Doch bevor bei den ERC-Fans richtig Hoffnung aufkeimen konnte, stellte Wolfsburg den Zwei-Tore-Abstand wieder her. Allerdings unter großer Mithilfe Pielmeiers. Der 25-Jährige ließ einen Distanzschuss Christoph Höhenleitners aus spitzem Winkel über die Fanghand passieren – 1:3 (48.). Das war für die Panther, die im Schlussdrittel ohne Martin Davidek (Sprunggelenk) und Jeffrey Szwez (Ellbogen) auskommen mussten, noch ein Nackenschlag. Die Panther kamen zwar erneut zurück, weil Torjäger Laliberte die Gastgeber mit einem Heber auf 2:3 heranbrachte (52.), aber obwohl sie bereits 1:47 Minuten vor dem Ende Pielmeier vom Eis nahmen, rannten die sechs Ingolstädter Feldspieler vergeblich an.

ERC Ingolstadt: Pielmeier - Schopper, Kohl; Periard, Köppchen; Brocklehurst, Friesen; Wagner - Gawlik, Hager, Szwez; Taticek, Buck, Davidek; Laliberte, Ross, Greilinger; Kronthaler, Barta, Schmidpeter. – EHC Wolfsburg: Vogl - Hambly, Likens; Wurm, Bina; Meirandres, Schaus; Lindlbauer, Keller - Aubin, Rosa, Mulock; Dzieduszycki, Voakes, Milley; Ploaczek, Fauser, Höhenleitner; Neuert. – Tore: 0:1 (17:53) Bina, 0:2 (38:49) Milley. 1:2 (45:30) Greilinger, 1:3 (47:17) Höhenleitner, ), 2:3 (51:01) Laliberte), 2:4 (59:42) Dzieduszycki. – Zuschauer: 3172. - Schiedsrichter: Aumüller/Haupt. – Strafminuten: Ingolstadt 12 + 10 Disziplinar (Hager) – Wolfsburg 6.