Effektiv wie nie: ERC Ingolstadt schießt Straubing Tigers mit 6:1 ab

22.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:37 Uhr
Benedikt Schopper (Nr.11, ERC Ingolstadt), Brandon Buck (Nr.9, ERC Ingolstadt) und Sacha Treille (Nr.77, Straubing Tigers) kämpfen um die Scheibe. −Foto: Oliver Strisch

Ingolstadt (DK) Der ERC Ingolstadt hat sich die beiden Blamagen in Schwenningen (1:2) und Nürnberg (1:6) offenbar zu Herzen genommen. Gestern Abend zeigten die Panther jedenfalls ihr anderes Gesicht und schossen die Straubing Tigers mit 6:1 (3:1, 2:0, 1:0) deutlich ab. Sechs verschiedene Torschützen verbuchten ein Erfolgserlebnis, vier Treffer fielen in Überzahl.

„Manchmal braucht man vielleicht eine auf die Schnauze, damit man im Kopf wieder klar wird“, sagte Torwart Timo Pielmeier und spielte auf die beiden jüngsten Rückschläge an. „Schwenningen haben wir zu leicht genommen, und Nürnberg war gegen uns einfach heiß. Darum war das gegen Straubing ein Pflichtsieg. Wir brauchten die Punkte für das Heimrecht in den Play-offs“, meinte Pielmeier weiter.
 

Auch Jared Ross, der erneut gut mit Neuzugang Brendan Brooks und Jean-Francois Boucher harmonierte, lobte seine Teamkameraden. „Wir haben die Köpfe oben behalten und ein gutes Spiel gezeigt. Wir sind bereit für die Play-offs.“ Der US-Amerikaner, der mit dem 1:0 den Torreigen eröffnete, erkennt auch klare Fortschritte im Überzahlspiel. „Der Puck läuft bei uns im Powerplay schon seit einigen Wochen ganz gut. Jetzt hat es auch einmal mit dem Abschluss super geklappt“, meinte der ERC-Stürmer.

Am Tag der Jubiläen gab es in der Saturn-Arena einen wahren Ehrungsmarathon. Überraschungsgast Joey Vollmer, der als Goalie mit den Panthern am 22. Februar 2005 den DEB-Pokal gewann, zog das Banner unter das Hallendach. Aktueller wurden dann die ERC-Spieler Christoph Gawlik für 500 und Benedikt Kohl für 400 Einsätze in der DEL mit einem Trikot ausgezeichnet. Und schließlich durfte der frühere ERC-GmbH-Vorsitzende Leopold Stiefel, der am vergangenen Donnerstag 70 Jahre alt geworden war, das Eröffnungsbully ausführen.

Nach sovielen Ehrungen sollte natürlich auch das Spiel Unterhaltungswert bieten. Und das tat es auch. Hauptsächlich dadurch, dass die Unparteiischen ungewöhnlich oft gleich zwei Akteure einer Mannschaft kurz hintereinander auf die Strafbank schickten. Gleich viermal ergab sich so ein Powerplay mit Fünf gegen Drei, je zwei für Ingolstadt und Straubing.

Nutznießer waren jedoch nur die Panther. Zunächst erzielte Jared Ross nach schönem Querpass von Thomas Greilinger das 1:0 (8. Minute) bei Fünf gegen Vier. Dann nutzte Ryan MacMurchy im Nachschuss ein doppeltes Überzahlspiel zum 2:0 (11.). Und nachdem Sacha Treille etwas glücklich aus dem Nichts der 2:1-Anschlusstreffer gelungen war, erhöhte Thomas Greilinger erneut bei zwei Mann mehr auf dem Eis mit der Schlusssirene des ersten Drittels auf 3:0. Etwas kurios, weil vom Bully weg nur noch zwei Sekunden zu spielen waren und die Zeit trotzdem nach einem abgeprallten MacMurchy-Schuss noch zu diesem Treffer reichte.

Die Ingolstädter, bei denen John Laliberte (Rippenprellung), Michel Periard (Rücken) und Björn Barta (pausierte) fehlten, waren klar überlegen und vor allem im Powerplay ungewohnt effektiv. So ließ der ERC nach Patrick Hagers 4:1 (31.) bei Gleichstand durch Brandon Buck erneut in Überzahl das 5:1 folgen (37.). Der 22-jährige Dustin Strahlmeier im Straubinger Tor hatte danach genug und trat seinen Platz an Jason Bacashihua ab.

Aber auch der 32-jährige US-Amerikaner blieb nicht von der Offensivpower der Gastgeber verschont. Ein Tempogegenzug führte nach einem schönen Querpass von Buck zum 6:1 durch Christoph Gawlik (42.). Jetzt spielten die Panther ein bisschen Katz und Maus mit den Niederbayern. Chancen gab es nun im Sekundentakt, aber im Abschluss nahmen es die Ingolstädter nun nicht mehr ganz so Ernst.

Trotzdem war Trainer Larry Huras zurfrieden. „Ich bin stolz, dass die Mannschaft nach den beiden Niederlagen eine so gute Reaktion gezeigt hat. Das war ein wichtiger Schritt.“

ERC Ingolstadt:
Pielmeier – Köppchen, Picard; Kohl, Brocklehurst; Friesen, Schopper, Kronthaler – Taticek, Buck, MacMurchy; Davidek, Hahn, Greilinger; Boucher, Ross, Brooks; Gawlik, Hager, Szwez.

Straubing Tigers:
Strahlmeier – Dylan, Ondruschka; Sturm, Dotzler; Kramer, Canzanello – Stewart, Meunier, Treille; Reed, Gomes, Loibl; Brandt, Wiederer, Wörle; Röthke, Brandl.

Tore:
1:0 (7:49) Ross, 2:0 (10:18) MacMurchy, 2:1 (11:15) Treille, 3:1 (20:00) Greilinger, 4:1 (30:24) Hager, 5:1 (36:23) Buck, 6:1 (41:38) Gawlik

Zuschauer: 3964

Schiedsrichter: Piechaczek (Landsberg), Lenhart (Kassel)

Strafminuten: Ingolstadt 12 – Straubing 16