ERC verpasst Überraschung

30.03.2010 | Stand 03.12.2020, 4:08 Uhr
Endstation Dimitri Pätzold: Der Ingolstädter Keeper rettet in dieser Situation vor dem Frankfurter Kapitän Eric Schneider (links). −Foto: Storch

Frankfurt (DK) Teuer verkauft hat sich der ERC Ingolstadt gestern Abend im ersten Spiel des Play-offs-Viertelfinales in Frankfurt. Vor 6300 Zuschauern unterlagen die Panther den Lions mit 0:3 (0:0, 0:2, 0:1).

Bereits morgen Abend kann der ERC mit einem Heimsieg den Ausgleich in der Best-Of-Five-Serie schaffen.

Drei von vier Partien gegen die Hessen in der regulären Saison hatten die Panther gewonnen, als gutes Omen wollte ERC-Coach Greg Thomson dies aber nicht deuten. "Das zählt überhaupt nichts mehr. In den Play-offs geht es wieder von vorne los", sagte der Deutsch-Kanadier. Eine gute Nachricht hatte die Ingolstädter Kufencracks bereits am Nachmittag erhalten. Tyler Bouck wurde nach seiner Matchstrafe im Spiel gegen Köln am Sonntag nur für eine Partie gesperrt.

Von der Tribüne aus sah er gestern ein packenden Auftakt in die Viertelfinal-Serie. Wie erwartet starteten die Hessen furios und drückten mächtig aufs Tempo. Dimitri Pätzold im ERC-Tor musste immer wieder hellwach sein, um einen möglichen Rückstand zu verhindern. In der vierten Minute besaß Jeff Ulmer eine dicke Chance, doch der Ingolstädter Torsteher konnte mit Hilfe seiner aufmerksamen Vorderleute klären. Trotzdem lag die Scheibe zwei Minuten später im Frankfurter Netz, und der Panther-Anhang jubelte. Joe Motzko lenkte nach einem Zuspiel von Bob Wren den Puck ins Netz. Das Schiedsrichtergespann gab den Treffer nach Studium der Videobilder aber nicht, der ERC-Stürmer hatte seinen Schläger zu weit oben. Die Lions drängten unbeeindruckt weiter auf die Führung. Sebastian Osterloh (8. Minute), Josh Langfeld (12.), Joey Tenute (13.) und Ulmer (14.) boten sich gute Chance – allein die Panther-Abwehr präsentierte sich sattelfest. In der Offensive versteckten sich die Gäste keinesfalls. Michael Waginger (8.) und Thomas Greilinger vergaben gegen Lions-Goalie Ian Gordon. Als Michael Bakos wegen eines Checks gegen den Kopf "zwei plus zehn" aufgebrummt bekam, musste die ERC-Defensive noch einmal Schwerstarbeit verrichten. Michel Periard prüfte Pätzold mit einem mächtigen Schuss von der Blauen Linie (15.). Mit ein bisschen mehr Kaltschnäuzigkeit hätten die Cracks von Greg Thomson kurz vor Ende des ersten Drittels die Führung erzielt. In Überzahl verpasste Waginger zwei Mal nach toller Vorarbeit von Greilinger (17.).

Zu Beginn des zweiten Abschnitts sorgte die vierte Reihe der Gäste für Verwirrung im Frankfurter Drittel. Glen Goodall legte die Scheibe mustergültig für Norman Martens auf, doch der Youngster scheiterte an den eigenen Nerven und an Gordon (24.). Ihre Abschlussschwäche legten die Panther auch gestern nicht ab. Einsatz und Einstellung waren top, der fahrlässige Umgang mit den eigenen Möglichkeiten sollte sich rächen. Zwei Überzahlspiele ließen die Panther ungenutzt, in Führung gingen dafür die Gastgeber. Einen Schuss von Nicholas Angell konnte Pätzold noch abwehren, beim Nachschuss von Ulmer war er dann geschlagen (32.). Wieder holte der emsige Joe Motzko eine Strafe heraus, doch gefährlich wurde es für das Panther-Tor. Ausgerechnet der künftige Ingolstädter Christoph Gawlik ließ Pätzold schlecht aussehen. Der Puck prallte nach einem Schuss des Frankfurters vom Rücken des Nationaltorhüters ins eigene Netz (37.). Der Unterzahltreffer schockte die Panther nur kurz. Vielmehr hatte Carl Corazzini nach Kavanagh-Zuspiel noch im zweiten Abschnitt den Anschlusstreffer auf dem Schläger.

In den letzten 20 Minuten schalteten die Lions wieder einen Gang höher, und hätten durch Tenute (48.) und Langfeld (49.) die Führung ausbauen können – beide Male stand Pätzold richtig. Den Panthern fehlte am Ende die Luft, um das Spiel noch zu drehen. Vielmehr stellte erneut Gawlik mit einem Schuss ins leere Tor den Endstand her (60.).