ERC unterliegt in Straubing in letzter Minute

ERC Ingolstadt muss sich leidenschaftlichen Straubing Tigers mit 2:3 geschlagen geben

18.09.2016 | Stand 08.08.2018, 9:24 Uhr

Straubing (DK) Der ERC Ingolstadt hat die Revanche für das Pre-Play-off-Aus gegen die Straubing Tigers verpasst. Die Panther kassierten am zweiten Spieltag der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) eine verdiente 2:3 (0:1, 1:1, 1:1)-Niederlage. Das entscheidende Gegentor fiel elf Sekunden vor Schluss.

Wie in den Pre-Play-offs in der vergangenen Saison setzten sich die Tigers vor allem dank ihrer kämpferischen Leistung durch. Petr Taticek (34.) und John Laliberte (52.) brachten die Ingolstädter nach Toren von Maury Edwards (12.) und René Röthke (27.) zwar ins Spiel zurück, Tim Miller (60.) sorgte mit seinem Treffer elf Sekunden vor Schluss allerdings für die erste und verdiente Saisonniederlage der Panther.

Trainer Tommy Samuelsson haderte vor allem mit dem Auftritt im ersten Drittel, als die Straubinger mit viel Schwung aus der Kabine kamen und fast dreimal häufiger auf das Tor schossen. "Man muss sich darauf besser einstellen", sagte der Schwede. "Ich sage das immer wieder: Man muss jede Situation so angehen, als ob es die letzte der gesamten Saison ist." Torschütze Taticek ergänzte: "Wenn wir von Anfang an ein höheres Tempo gehen, geraten wir gar nicht erst in Rückstand."

Weil die Ingolstädter das aber nicht umsetzten, war die Führung der Niederbayern nur die logische Konsequenz. Maury Edwards (12.) überwand Timo Pielmeier mit einem platzierten Schuss in den Winkel zum 1:0 - das erste Saisongegentor für den Ingolstädter Torhüter, nachdem er im Auftaktspiel gegen die Schwenninger Wild Wings (4:0) zum ersten Mal seit Dezember 2014 ohne Gegentor geblieben war. Der aufgerückte Verteidiger Edwards profitierte dabei von der Unordnung in der Hintermannschaft der Panther, nachdem Thomas Pielmeier wenige Sekunden zuvor verletzt auf dem Eis geblieben war, die Schiedsrichter Christoffer Hurtik/Marian Rohatsch aber weiterspielen ließen.

Während Mike Connolly (1.), René Röthke (2.), Mike Hedden (12.) und Dylan Yeo (15.) weitere gute Möglichkeiten vergaben, war von den Panthern offensiv kaum etwas zu sehen. Wenn die Mannschaft von Trainer Tommy Samuelsson die Möglichkeit hatte, schnell umzuschalten, schlichen sich immer wieder Ungenauigkeiten ein. "Wir haben bei Scheibenbesitz zu viel probiert", meinte Samuelsson und ergänzte: "Alle Teams spielen zu Saisonbeginn mit viel Energie. Wir müssen lernen, diese Phasen besser zu überstehen und cleverer zu spielen."

Auch nach Wiederbeginn änderte sich zunächst wenig. Die Ingolstädter wirkten zwar etwas präsenter, die besseren Chancen verbuchten aber weiter die Straubinger - und bauten den Vorsprung auf 2:0 aus. Der Ex-Ingolstädter Röthke (27.) brachte die Scheibe im Fallen an Pielmeier vorbei, der nach einem abgewehrten Schuss noch nicht wieder in Position war.

Samuelsson reagierte und stellte seine Angriffsformationen um. "Ich musste etwas ändern, damit wir eine Chance haben, das Spiel zu gewinnen", sagte der Schwede. Der Anschlusstreffer ging jedoch auf das Konto der einzig gleich gebliebenen Formation. Petr Taticek (34.) war aus halbrechter Position erfolgreich, nachdem er mit einem schönen Querpass von Petr Pohl in Szene gesetzt worden war. Weil Pielmeier wenig später gegen Steven Zalewski (38.) mit der Maske abwehrte, blieb es beim 1:2 zur zweiten Drittelpause.

Im Schlussabschnitt mussten die Straubinger dem bis dahin hohen Tempo Tribut zollen und kassierten den Ausgleich. John Laliberte (52.) nutzte die dritte Überzahlsituation im dritten Drittel zum 2:2, indem er aus zentraler Position nach Vorarbeit von Thomas Greilinger abzog und der Puck von Climies Schoner über die Linie trudelte.

Der ERC war wieder im Spiel und schien dem Siegtreffer näher - bis elf Sekunden vor Schluss Miller (60.) der umjubelte "Lucky Punch" gelang. In Überzahl setzte der Straubinger Neuzugang die Scheibe zunächst an den Pfosten, von wo sie an Pielmeiers Schlittschuh zum 3:2 ins Tor prallte.