Ingolstadt
ERC schon unter Druck

Panther brauchen einen Heimsieg, um Chancen in der Champions Hockey League zu wahren

22.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:19 Uhr

Patrick Köppchen (rechts), hier im Kampf mit Vitkovices Petr Stzrapac, ist von seinen Teamkameraden zum Kapitän gewählt worden. Weiter mit im Mannschaftsrat sind seine Stellvertreter Derek Hahn und John Laliberte sowie Thomas Greilinger und Patrick Hager. - Foto: Imago

Ingolstadt (DK) Gleich bei der Heimpremiere in der Champions Hockey League (CHL) geht es für den ERC Ingolstadt schon um alles. Nach der 1:5-Auftaktpleite müssen die Panther am Samstag (17.45 Uhr) gegen den finnischen Vertreter Saipa Lappeenranta gewinnen, um die Chance auf den Gruppensieg zu wahren.

„Jeder Punkt ist wichtig, es ist ein kurzer Wettbewerb“, sagt Sportdirektor Jiri Ehrenberger über die Vierergruppe. Zudem ist der Spielplan für die Ingolstädter nicht gerade günstig, weil sie nach der Partie am Samstag aufgrund der Hallenbelegung zweimal auswärts ran müssen. Wenn es schlecht läuft, sind die noch folgenden beiden CHL-Heimspiele am 23. September gegen den HC Vitkovice Ostrava, der den ERC am Donnerstag klar mit 5:1 bezwang, und den EV Zug am 7. Oktober nur noch überflüssige Testspiele. Um dies zu vermeiden, musste das Team trotz der über siebenstündigen Busrückreise mit Ankunft um 4.30 Uhr am Freitag bereits wieder um 10.30 Uhr zum nächsten Training in der Saturn-Arena antreten.

„Wir wissen, dass die Partie am Samstag sehr wichtig ist. Und wir wissen, was uns erwartet. Die Finnen sind noch stärker als die Tschechen, vor allem an der Blauen Linie. Wir werden nicht viele Chancen bekommen und müssen deshalb viel klüger spielen als zuletzt in Vitkovice“, sagt Trainer Larry Huras, der über die vielen Strafzeiten seines Teams erbost war. „So etwas ist nicht akzeptabel. Wir haben vier Powerplay-Tore kassiert, obwohl unser Unterzahlspiel nicht schlecht ist. Aber zweimal mit drei gegen fünf zu spielen, geht einfach nicht. Außerdem hatten wir mehr Scheibenverluste als der Gegner“, schimpft der Kanadier.

Huras erkannte aber auch positive Seiten. „Wir waren im ersten Drittel nicht im Rhythmus, danach haben wir uns gesteigert. Beim Spiel fünf gegen fünf waren wir gleich stark“, meinte der 59-Jährige und forderte von seinem Team mehr Cleverness. „Wir müssen lernen, mit mehr Geduld zu spielen. Gerade von den erfahrenen Spielern erwarte ich, dass sie das Spiel besser lesen und dann die richtigen Entscheidungen treffen. Wir können uns nicht erlauben den Puck zum falschen Zeitpunkt zu spielen und dann in Konter zu laufen“, erklärt Huras.

Personell sieht es allerdings weiterhin nicht so gut aus für die Panther. Zwar stellte sich die Schulterverletzung Benedikt Schoppers aus der Partie in Ostrava „nur“ als Prellung heraus, dennoch muss der Verteidiger am Samstag ebenso passen wie Derek Hahn (Leistenprobleme) und Petr Taticek. Zu Taticeks Leistenproblemen kommt nun auch noch eine Schleimbeutelentzündung im Ellbogen hinzu, weshalb der Arm mit einem Verband ruhiggestellt wurde. „Ich rechne damit, dass er mindestens zehn Tage pausieren muss“, meint Huras. „Aber das gibt anderen Spielern wie Marc Schmidpeter oder Eddy Rinke-Leitans die Chance, zu zeigen, was sie können.“

Trotzdem ist der Trainer über die Ausfälle natürlich nicht erfreut – zum einen schmälern sie die Chancen in der CHL, zum anderen soll sich die Mannschaft auch für die am 12. September beginnende Saison in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) einspielen.

Hahn sieht die Sache aber nicht so tragisch. „Das ist bei mir nichts Ungewöhnliches. Ich habe vor jeder Saison Probleme an der Leiste. Das kommt einfach vom vielen Schlittschuhlaufen“, meint der 36-Jährige, der sich ansonsten auf die neue Spielzeit freut. „Huras’ System ist etwas offensiver. Ich muss nicht mehr automatisch als Mittelstürmer als dritter Mann zurück an die Blaue Linie, sondern es ist jetzt mehr von der Situation abhängig. Das kommt mir entgegen“, meint Hahn.

Zum Heimauftakt in der CHL hoffen die Panther auf über 2000 Zuschauer. Schließlich sind in diesem neuen Wettbewerb die Vermarktungsmöglichkeiten der Vereine beschränkt. Die Banden und auch das Trikot (bis auf eine Werbefläche) sind von den CHL-Sponsoren belegt. Die beste Möglichkeit, wenigstens einen kleinen finanziellen Bonus zu erhalten, ist neben den Zuschauereinnahmen das Erreichen der nächsten Runde. An die Teilnehmer des Achtelfinals werden jeweils rund 10 000 Euro ausgeschüttet.