Ingolstadt
ERC fehlt es an Typen

19.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:11 Uhr

Der ERC Ingolstadt ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Mit der neunten Niederlage in Folge bauten die Panther gestern ihren unrühmlichen Negativrekord in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) weiter aus.

Viel schlimmer: Die erhoffte Reaktion nach der Entlassung von Trainer Tommy Samuelsson blieb bei den Auftritten gegen Düsseldorf (0:3) und Berlin (1:6) schlichtweg aus.

Noch ertragen die Fans der Ingolstädter, die mit lediglich zwölf Punkten in der Saturn-Arena auf dem letzten Platz der Heimtabelle liegen, die Erfolglos-Serie mit erstaunlicher Gnade. Ob das nach zwei verlorenen Derbys morgen in Augsburg und am Donnerstag auch noch so ist, darf jedoch bezweifelt werden.

Dass es bei den Ingolstädtern um das Selbstvertrauen angesichts der beispiellosen Talfahrt schlecht bestellt ist, mag entschuldbar sein. Dies darf und kann aber nicht als Ausrede für die Leistungen nach der Deutschland-Cup-Pause gelten. Dabei hatte Sportdirektor und Interimstrainer Larry Mitchell vor der Saison noch prophezeit, "die richtigen Typen" im Kader zu haben.

Doch weder die Routiniers um Kapitän John Laliberte, Brandon Buck oder Benedikt Kohl noch die vermeintlich charakterstarken Neuzugänge um Kael Mouillierat, Darin Olver oder Sean Sullivan schaffen es derzeit, voranzugehen und das Ruder herumzureißen. Stattdessen ist jeder Einzelne so sehr mit sich beschäftigt, dass gar nichts mehr klappt.

Der ERC und Mitchell sind daher gut beraten, so schnell wie möglich einen Nachfolger für Samuelsson zu finden. Frischen Wind durch einen neuen Trainer, der notfalls auch vor unpopulären Maßnahmen nicht zurücksteckt, haben die Panther nämlich nötiger denn je.