Ingolstadt (DK) Überraschungssieg für den ERC Ingolstadt. Die Panther setzten sich gestern im Sechzehntelfinal-Hinspiel der Champions Hockey League (CHL) gegen die schwedische Spitzenmannschaft Frölunda Indians mit 4:2 (1:2, 2:0, 1:0) durch und dürfen vor dem Rückspiel am kommenden Dienstag in Göteborg auf den Einzug ins Achtelfinale hoffen.
„Wir werden alles dafür tun, um uns in eine gute Ausgangslage für das Rückspiel zu bringen“, hatte Alexander Barta vor der Partie gesagt. Doch das Vorhaben schien bereits nach 75 Sekunden schief zu gehen. Benedikt Schopper hatte kaum auf der Strafbank Platz genommen, als Joel Lundqvist den Tabellenführer der schwedischen Profiliga SHL in in Führung brachte. John Laliberte hatte die Scheibe vor dem Tor unglücklich abgefälscht, wodurch der 33 Jahre alte Kapitän mit der Rückhand aus kurzer Distanz mühelos einschob – 0:1.
Die Schweden hinterließen den deutlich wacheren Eindruck – obwohl sie erst wenige Stunden vor dem Eröffnungsbully am Flughafen München angekommen waren – und legten in der sechsten Minute den zweiten Treffer nach. Artturi Lehkonen traf aus zentraler Position, nachdem Verteidiger Patrick McNeill ihm zu viel Platz gelassen hatte.
Technisch, läuferisch, taktisch: Die Skandinavier dominierten nach Belieben, vergaben durch Patrik Carlsson (8.), Henrik Tommernes (9.) sowie Ryan Lasch (11.) aber beste Chancen. Wesentlich effektiver zeigten sich die Panther. Mit dem allerersten Schuss aufs Tor verkürzte Alexander Barta (12.) auf 1:2. Es war der erste Pflichtspieltreffer des Angreifers. „So eine Punkteausbeute hatte ich zuletzt wohl mit 18 oder 19 Jahren“, hatte der 32-Jährige vor der Partie noch etwas gehadert. Weil der Treffer von Andreas Johnson (14.) nach dem Videobeweis nicht gegeben wurde, ging es mit einem aus Ingolstädter Sicht schmeichelhaften Rückstand in die Kabine.
Die überlegenen Schweden waren sich ihrer Sache scheinbar zu sicher - nur so war das zweite Drittel zu erklären, in dem die Ingolstädter den Spielverlauf auf den Kopf stellten. Nach einem Warnschuss durch Brian Lebler (28.) wurden die Panther immer zielstrebiger in ihren Aktionen und glichen durch Danny Irmen (32.) in Überzahl aus. Alexander Barta hatte sich zuvor schön hinter dem Tor durchgesetzt, der US-Amerikaner schob die Scheibe aus spitzem Winkel über die Linie.
Es kam sogar noch besser für den ERC: Jared Ross (38.) fälschte kurz vor Ende des zweiten Abschnitts einen Schuss von Irmen mit dem Stock ab. Die Schiedsrichter Daniel Piechaczek und Jari Suorsa bemühten erneut den Videobeweis, dieses Mal gaben sie den Treffer aber. Die Göteborger protestierten vergeblich, dass der Ingolstädter Angreifer beim Abfälschen den Stock zu hoch gehalten hatte.
Im Schlussabschnitt hätte Alexander Barta, der sein bestes Spiel im ERC-Trikot machte, die Führung sogar ausbauen können. Nach einem Konter in Unterzahl zielte er nach Querpass von Ross allerdings rechts vorbei (43.). Die Indians erhöhten in der Folge den Druck, die Panther waren nun aber besser auf die Angriffsbemühungen der Gäste eingestellt – und ließen die ERC-Fans unter den 2046 Zuschauern in der Saturn-Arena zum vierten Mal jubeln. John Laliberte, CHL-Topscorer bei den Panthern, setzte sich hinter dem Tor stark durch, bediente Petr Taticek (49.) und der Angreifer traf am langen Pfosten zum 4:2-Endstand. Der ERC Ingolstadt
ERC Ingolstadt: T. Pielmeier – Kohl, McNeill; Schopper, Köppchen; Wagner, Friesen, Kronthaler, Davidek – Laliberte, Taticek, Greilinger; Lebler, Kubalik, A. Barta; Irmen, Ross, Elsner; Schmidpeter, B. Barta, Th. Pielmeier. - Frölunda Indians: Gustafsson – Larsson, Fantenberg; Tommernes, Bengtsson; Fälth, Persson; Lauridsen, Stalberg – Lundqvist, Carlsson, Lasch; Abbott, Sundstrom, Johnson; Dahlstrom, Figren, Lehkonen; Lasu, Rosseli-Olsen, Karlsson. - Tore: 0:1 Lundqvist (2.), 0:2 Lehkonen (6.), 1:2 A. Barta (12.), 2:2 Irmen (32.), 3:2 Ross (38.), 4:2 Taticek (49.). - Strafminuten: 8 / 6. - Schiedsrichter: Piechaczek, Suorsa. - Zuschauer: 2046.
