Ingolstadt
"Die Vorfreude steigt enorm"

Nationaltorhüter Timo Pielmeier über Olympia und die Play-off-Chancen des ERC

04.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:51 Uhr

Volle Konzentration: Während sich seine Mitspieler während der Olympia-Pause in den Kurzurlaub verabschiedeten, geht es für Timo Pielmeier am Mittwoch nach Pyeonchang. - Foto: Kolbert/Imago

Ingolstadt (DK) Mit dem überzeugenden 5:1-Derbysieg bei den Augsburger Panthern hat sich der ERC Ingolstadt am Freitag in die Olympia-Pause der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) verabschiedet. Nach der Partie sprachen wir mit Torhüter Timo Pielmeier über die gute Ausgangslange des Tabellensechsten im Play-off-Kampf und über seine ersten Winterspiele, zu denen er am Mittwoch mit der Nationalmannschaft aufbricht.

Herr Pielmeier, wenn Sie sich einen Abschluss für das letzte Spiel vor der Pause hätten malen können, wäre dieser Sieg in Augsburg nahe dran gewesen, oder?

Timo Pielmeier: Auf alle Fälle. Das waren drei enorm wichtige Punkte. Es war gut, dass wir das Spiel schon im ersten Drittel auf unsere Seite gezogen haben.

 

Durch das 5:1 schob sich der ERC auf Rang sechs und hat damit die direkte Play-off-Qualifikation wieder selbst in der Hand.

Pielmeier: Das ist eine schöne Momentaufnahme, die wir uns hart erarbeitet haben. Wir wissen aber auch, dass es nach der Pause genauso eng weitergehen wird.

 

Schielen Sie angesichts von nur einem Punkt Rückstand auf Köln sogar auf den vierten Platz? Oder geht es um die Absicherung des sechsten Ranges?

Pielmeier: Unser Ziel sind die Top Sechs. Wir wollen nach der Pause jedes Spiel gewinnen.

 

Es fehlte nicht viel, und Sie hätten in Augsburg bereits ihren siebten Shut-out der Saison gefeiert. Hat Sie das späte Gegentor geärgert?

Pielmeier: Nein, überhaupt nicht. Wichtig waren die drei Punkte. Ob es jetzt sechs oder sieben Shut-outs sind, ist ja auch egal (lacht).

 

Die Bestmarke von Klublegende Jimmy Waite, der in der Saison 2003/04 einen Gegentorschnitt von 2,12 aufweisen konnte, interessiert Sie also auch nicht? Sie stehen bei 2,26 Gegentoren.

Pielmeier: Genau. Ich schaue nur darauf, dass wir nach der Hauptrunde unter den ersten sechs Mannschaften stehen. Wie schon öfters gesagt: Solche Statistiken sind sehr von der Mannschaft abhängig - und die spielt gut vor mir.

 

Während Ihre Kollegen in den kommenden Tagen Urlaub machen, geht es für Sie nach einem Testspiel am Dienstag in der Schweiz tags darauf nach Pyeongchang. Hand aufs Herz: Wie nervös sind Sie vor Ihrer Olympia-Premiere?

Pielmeier: Nervös würde ich nicht sagen. Ich wollte bis zum Schluss alles für den Verein geben - und mich natürlich nicht verletzen. Jetzt steigt die Vorfreude enorm.

 

Haben Sie sich schon einen Reiseführer für Südkorea gekauft?

Pielmeier: (grinst) Den musste ich mir gar nicht kaufen, weil wir schon einen bei der offiziellen Einkleidung bekommen haben.

 

Aber eine neue Torhüter-Maske werden Sie im Gepäck haben, wie ein Bild in den sozialen Netzwerken zeigt. Wie kam es dazu?

Pielmeier: Für so einen besonderen Anlass kann man das schon mal machen (grinst). Der Bundesadler, die Deutschland-Farben und meine Nummer sind drauf. Mehr durfte ich nicht machen, weil das vom IOC (Internationales Olympisches Komitee, d. Red.) sehr genau vorgeschrieben ist.

 

Was trauen Sie der DEB-Auswahl in der Vorrundengruppe mit Finnland, Schweden und Norwegen zu?

Pielmeier: Im Sport ist alles möglich, wir verstecken uns vor keinem. Ob es für das Viertelfinale reicht, so weit will ich jetzt noch nicht gehen.

 

Das Gespräch führte

Julian Schultz.