Ingolstadt
Die Qual der Wahl

Vor dem Derby in Augsburg sind alle Profis des ERC Ingolstadt fit – für vier ist kein Platz im Kader

22.01.2015 | Stand 02.12.2020, 21:44 Uhr

Alle Mann an Bord hat ERC-Trainer Larry Huras vor dem bayerischen Derby-Wochenende – zum ersten Mal in dieser Saison. - Foto: Meyer

Ingolstadt (DK) Bayerisches Derby-Wochenende für den ERC Ingolstadt in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL): Heute treten die Panther in Augsburg an (19.30 Uhr, Curt-Frenzel-Stadion), am Sonntag kommt der EHC München in die Saturn-Arena (17.45 Uhr). Weil zum ersten Mal in dieser Saison alle Profis fit und gesund sind, hat Trainer Larry Huras die Qual der Wahl.

 

Dabei hätte sich gestern beinahe doch noch ein Panther verletzt: Im Training prallte Benedikt Schopper mit seiner Schulter hart gegen die Bande und blieb zunächst liegen, konnte nach kurzer Behandlung von Physiotherapeut Stephan Retzer jedoch weitermachen. Weil auch Petr Taticek (Leistenprobleme) und Jeff Szwez (Nachwirkungen einer Schleimbeutelentzündung im Ellenbogen) ihre Verletzungen auskuriert haben, stehen Trainer Larry Huras für das Derby-Wochenende alle 25 Panther-Profis zur Verfügung. „Wir kommen jetzt langsam in den Play-off-Rhythmus. Da ist ein großer Kader von Vorteil“, sagt der Kanadier. Mehr als 21 Spieler darf ein DEL-Klub pro Partie allerdings nicht einsetzen: Zwei Torhüter, sieben Verteidiger und zwölf Stürmer sind das Maximum.

Der erste, der gegen Augsburg eine Pause erhält, ist John Laliberte – allerdings gezwungenermaßen: Der 31-Jährige kassierte am vergangenen Sonntag in Wolfsburg seine dritte zehnminütige Disziplinarstrafe der Saison, was eine automatische Sperre für eine DEL-Partie bedeutet. Am Sonntag ist er wieder spielberechtigt. Zusätzlich werden die drei Förderlizenzspieler Marc Schmidpeter, Fabio Wagner und Stephan Kronthaler am Wochenende bei den Kooperationspartnern in Landshut (DEL2) oder Regensburg (Oberliga) auflaufen.

Warum statt der Youngster nicht beispielsweise der selten überzeugende Aaron Brocklehurst mal eine Denkpause erhält, erläutert Huras so: „In Landshut bekommen die Jungs viel Eiszeit und die Gelegenheit, in Über- und Unterzahl zu spielen.“ So bleiben laut Huras alle im Rhythmus, nur ein etablierter Spieler müsse auf die Tribüne. Das System mit den Kooperationspartnern funktioniere perfekt.

Am Wochenende wollen die Panther ihren dritten Tabellenplatz verteidigen. In Augsburg war der ERC allerdings zuletzt nicht sehr erfolgreich: Die vergangenen vier Gastspiele im Curt-Frenzel-Stadion gingen alle verloren, vom peinlichen 1:7 vor ziemlich genau einem Jahr reden noch heute viele Augsburger. Dem EHC München unterlag der amtierende Meister bei zwei von drei Saisonduellen.

Stürmer Jared Ross erwartet daher „zwei physische, dreckige Spiele mit hohem Tempo“. Sein Trainer formuliert es anders: „Der hungrigste Hund bekommt das größte Stück Fleisch“, sagt Huras lächelnd – in Abwandlung einer englischen Redewendung. Die Botschaft ist klar: Die Mannschaft, die den Sieg mehr will, wird gewinnen.