Ingolstadt
"Die Jungs sind heiß"

23.03.2010 | Stand 03.12.2020, 4:09 Uhr
ERC Ingolstadt - Kölner Haie −Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Heute Abend kann der ERC Ingolstadt den ersten Schritt in Richtung DEL-Viertelfinale machen. Dazu ist ein Sieg im Heimspiel (19.30 Uhr) gegen die Kölner Haie nötig. Die möglicherweise schon entscheidende Partie findet dann am Freitag in Köln statt.

"Die Stimmung ist gut, mein Gefühl auch", sagt Greg Thomson und lächelt. Die gute Laune ist zurück beim Panther-Trainer, genau rechtzeitig zum ersten Teil der Nervenschlacht gegen Köln. Gestern Vormittag übten die Ingolstädter Kufencracks noch einmal intensiv, ehe heute Vormittag eine lockere Einheit und die Mannschaftsbesprechung anstehen. "Die Jungs sind heiß. Wir haben es selbst in der Hand." Eine Erkenntnis, die bei den Panthern zum Dauerbrenner geworden ist. Wobei die Spiele gegen Köln definitiv die letzte Chance bedeuten, um das Saisonziel zu erreichen. "Wir sind über die Haie bestens informiert. Da wird es keine Überraschungen geben", erklärt Thomson.
 

Entscheidend wird sein, wie der ERC seine Überzahlspiele bestreitet. "Da müssen wir mehr Intensität zeigen. Es reicht nicht, nur viele Chance zu produzieren", fordert der Manno-Nachfolger. Um mehr Schwung und eine größere Durchschlagskraft in seine Offensive reinzubekommen, wird der Chefcoach auch die einstige Paradereihe auseinanderreißen – so wie schon ab Mitte des zweiten Drittels gegen Hannover. DEL-Toptorjäger Thomas Greilinger – die Scorerwertung nach der Vorrunde hat am letzten Spieltag der Frankfurter Jeff Ulmer gewonnen – wird demnach weiter mit Matt Hussey und Michael Waginger stürmen. Seine ehemaligen Partner Bob Wren und Rick Girard bekommen Joe Motzko an die Seite.
 
"Das ist absolut keine Strafe. Ich finde, dass beide Reihen zum Schluss gegen Hannover nicht schlecht gespielt haben. Ich habe keine Zeit, zu hoffen, dass es sonst besser wird", erklärt Thomson. Mit der ehemaligen ersten Reihe sei er im Prinzip seit Weihnachten nicht mehr zufrieden. Nun sollen die Umstellungen sich schnell bezahlt machen. Um von Anfang an den Haien den nötigen harten Kampf zu bieten, hoffen die Panther-Verantwortlichen auch auf die Unterstützung der Fans. "Köln wird nichts unversucht lassen, um uns aus dem Konzept zu bringen. Deshalb ist es wichtig, dass das Publikum vom ersten Bully an hinter uns steht", sagt Rudi Hofweber.

Der ERC-Marketingchef findet vor der Nervenschlacht deutliche Worte: "Das erste Spiel ist das wichtigste. Jeder einzelne Zuschauer mehr wird unsere Mannschaft beflügeln. Für Köln ist es ein Play-off-Krieg. Wir dürfen uns nicht einschüchtern lassen."

Derweil sind die Turbulenzen bei den offenbar chronisch klammen Haien längst nicht ausgestanden. Nun sortiert Bill Stewart bei seinen Cracks fleißig aus. Der Coach hat nach Martin Bartek nämlich einen zweiten Spieler rausgeworfen. Torhüter Lars Weibel wird heute Abend nicht im Kader stehen. "Weibel hat in den vier Duellen mit Ingolstadt bisher 17 Gegentore kassiert. Wir wollen einfach mit einem anderen Mann im Tor antreten", begründete der Haie-Coach im "Express" die Personalie. Seinen Ingolstädter Kollegen ließ die Nachricht gestern kalt: "Ob das die Mannschaft stärker zusammenschweißt oder nicht, weiß ich nicht. Ist mir auch ehrlich gesagt wurst. Wir müssen unser Spiel spielen." Von den bisherigen vier Saisonspielen gewannen beide Teams je zwei. Trotzdem ist der ERC Ingolstadt auch dank des Heimvorteils Favorit – vorausgesetzt er behält diesmal die Nerven.