Ingolstadt
Der zehnte Versuch

ERC hat die vergangenen neun Heimspiele gegen heutigen Gegner Wolfsburg verloren

12.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:48 Uhr

Der letzte Ingolstädter Heimsieg gegen Wolfsburg datiert vom 16. Dezember 2011. Beim 4:0 überwand ERC-Angreifer Thomas Greilinger Daniar Dshunussow im Tor der Gäste zweimal. Zudem trafen Michael Waginger und Stephan Retzer. ‹ŒArch - foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Ausgerechnet gegen seinen Angstgegner will der ERC Ingolstadt heute Abend (19.30 Uhr) den ersten Sieg in diesem Jahr landen, um die direkten Play-off-Plätze nicht noch weiter aus den Augen zu verlieren. Die Grizzlys Wolfsburg entführten zuletzt allerdings neunmal in Folge die Punkte aus der Saturn-Arena.

Trotz des schwachen Jahresauftakts mit drei Niederlagen in drei Partien und dem drohenden Verpassen der direkten Play-off-Qualifikation in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) hat Thomas Greilinger seinen Humor nicht verloren. Angesprochen auf den vorerst letzten Heimsieg gegen die Wolfsburger antwortete der dienstälteste Panther gestern nach dem Training: "Dann müssen wir sie eben zurückholen."

Sie, damit meint der Deggendorfer seine ehemaligen Mitspieler Michael Waginger und Stephan Retzer, die ihre Profikarrieren längst beendet haben, beim 4:0 aber wie Doppeltorschütze Greilinger erfolgreich waren. Mehr als sechs Jahre (16. Dezember 2011) liegt jener letzte Erfolg vor heimischer Kulisse gegen die Niedersachsen, die damals noch Grizzly Adams Wolfsburg hießen, zurück. Heute Abend wollen Greilinger & Co. dieser Horror-Bilanz (siehe Kasten) ein Ende setzen.

Etwas anderes bleibt den Ingolstädtern auch nicht übrig. Denn durch das 2:4 am Mittwochabend in einer Nachholpartie des 36. Spieltags bei den Adlern Mannheim liegt der ERC weiter elf Punkte hinter den punktgleichen Augsburger Panthern (6.) und Grizzlys Wolfsburg (5.). Zwar sind in noch 16 Hauptrundenspielen 48 Zähler zu vergeben, angesichts der bislang schwankenden Leistungen der Ingolstädter scheint eine Aufholjagd aber unrealistisch.

Nicht so, wenn es nach Greilinger geht. "Klar" glaube der 35-Jährige noch an die direkte Qualifikation für die K.-o.-Runde. Auch Tommy Samuelsson will noch nichts von einem Scheitern wissen. "Warum sollte man aufgeben? Man muss bis zum Schluss marschieren", bekräftigte der Ingolstädter Trainer, der gestern seinen 57. Geburtstag feierte ("Ein Sieg wäre ein schönes nachträgliches Geschenk"). Bei seiner Verpflichtung im Juli 2016 hatte der Schwede einen Platz unter den besten sechs Mannschaften als Saisonziel ausgegeben.

Der heutigen Partie gegen einen direkten Konkurrenten misst der Schwede daher auch eine besondere Bedeutung bei - und hofft, dass seine Mannschaft aus den eigenen Fehlern lernt. "Es ist keine Kunst: Wenn man sich vor dem Tor durchsetzt, gewinnt man meistens auch die Spiele", sagte der ERC-Coach.

Innerhalb von 255 Sekunden drehten am Mittwochabend Marcus Kink (30.), Dominik Bittner (32.) und Carlo Colaiacovo (34.) die Partie, nachdem Thomas Oppenheimer (4.) und Danny Irmen (5.) die frühe 2:0-Führung gelungen war. Im Schlussabschnitt sorgte Nikolai Goc (49.) für die Entscheidung.

Wann mit einer solchen bei den Panthern hinsichtlich einer Neuverpflichtung zu rechnen ist, ließ Samuelsson gestern weiter offen. "Es kann plötzlich passieren, dass einer oder zwei hier stehen", meinte er und machte noch einmal klar, dass nur Kandidaten infrage kommen, die über die entsprechende Spielpraxis verfügen. "Es ist eigentlich nicht meine Aufgabe, das zu kommentieren. Aber es ist schon schwierig, dass wir Spieler ersetzen. Mit Sicherheit würde uns der eine oder andere Neue guttun", ergänzte Greilinger.

Gegen die Grizzlys, die neben Robbie Bina (Adduktorenprobleme), Stephen Dixon (Unterkörperverletzung), Kris Foucault (Hüft-OP) und Tyler Haskins (muskuläre Probleme) wohl auch auf den kurzfristig erkrankten Jimmy Sharrow verzichten müssen, kehrt Stammgoalie Timo Pielmeier für Marco Eisenhut ins Tor zurück. John Laliberte (Handverletzung) und Petr Pohl (Knieverletzung) fehlen weiterhin.