Ingolstadt
Der Düsseldorf-Spezialist

ERC-Stürmer Greilinger schießt am liebsten Tore gegen die DEG – Heute drittes Halbfinale

30.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:28 Uhr
Die Erlösung: Thomas Greilinger gelingt beim 5:2-Auswärtssieg der wichtige 1:2-Anschlusstreffer, rechts jubelt Passgeber Petr Taticek mit. −Foto: Ruffler

Ingolstadt (DK) ERC-Stürmer Thomas Greilinger und die Düsseldorfer EG – das ist eine besondere Beziehung. In bisher sieben Play-off-Spielen gegen die Rheinländer erzielte der Panther-Stürmer zehn Tore. Heute Abend (19.30 Uhr, Saturn-Arena) kommt es im Halbfinale zum nächsten Aufeinandertreffen.

Beim 4:1-Seriensieg im Viertelfinale 2012 erzielte der 33-jährige Deggendorfer alleine acht Tore. Jetzt sind es auch schon wieder zwei. Wer da an Rituale und Aberglauben denkt, ist bei Greilinger aber fehl am Platz. „Mit so etwas habe ich nichts am Hut“, sagt „Greile“. Eher hat seine aktuelle Trefferquote, die während der Saison (neun Tore) nicht so gut war, mit einer Umstellung zu tun. Als Ryan MacMurchy wegen einer Gehirnerschütterung Ende des zweiten Drittels im ersten Halbfinale ausfiel, rückte Greilinger an die Seite von Petr Taticek und Brandon Buck – und traf prompt zweimal. Am Sonntag erzielte zudem auch Taticek sein zweites und Buck sein viertes Play-off-Tor. „Ich bin sehr zufrieden mit Greilinger. Er hat Fortschritte gemacht. Letzte Saison hatte er noch einen Wert von minus 17 in der Plus-/Minusstatistik, diese Saison plus 4“, sagt Trainer Larry Huras, der sehr auf das Verhältnis zwischen eigenen Treffern und Gegentoren achtet, an denen ein Spieler beteiligt ist. „Greilinger ist technisch stärker, MacMurchy im Zweikampf“, meint Huras, der vorerst aber nicht mit einer Rückkehr des Kanadiers rechnet. „Er hat nicht trainiert. Das dauert noch einige Tage“, meint Huras.

Solange andere in die Bresche springen, ist der zweite Ausfall neben Jean-Francois Boucher (Knieprellung) noch verkraftbar. „Wichtig ist, dass nicht eine Reihe die Tore schießt. Darum war es auch Zeit, dass Derek Hahn und John Laliberte in Schwung kamen“, sagt Huras.

Buck lobt derweil seinen neuen Nebenmann. „Wir haben ja neu zusammengespielt, aber die Chemie hat sofort gepasst. Man spürt einfach, dass Thomas weiß, was er zu tun hat. Ryan ist ein super Schütze, aber das ist Thomas auch. Und er passt die Scheibe gut“, meint Buck und schreibt Greilinger die Wende im zweiten Halbfinale zu. „Das 2:1 war ein sehr wichtiges Tor für unser Selbstvertrauen. Nach den vielen Chancen haben wir uns endlich belohnt“, sagt der ERC-Torjäger.

Greilinger selbst hofft nun auf eine Fortsetzung. „Es hat gut geklappt. Darum gehe ich schon davon aus, dass wir weiter zusammenspielen“, sagt der Stürmer, der in der Deutschen Eishockeyliga mit 212 Treffern nur noch ein Tor von den Top Ten in der ewigen Torjägerliste entfernt ist. Der Deggendorfer schickt gleich noch eine Botschaft an den Gegner. „Wir wissen, wie stark wir sind. Wenn wir an die Leistung aus den ersten beiden Spielen anknüpfen können, wird es schwer für Düsseldorf“, sagt Greilinger.

Die eine Seite ist die Ingolstädter Offensivpower, die andere jedoch die Düsseldorfer Konterstärke. „Die sind blitzschnell und gefährlich. Aber wenn wir einen dritten Mann zurückziehen, müssten wir das schon kontrollieren können“, meint Greilinger. Huras sieht im Defensivsystem des Gegners weniger das Problem als bei individuellen Fehlern. „Ich habe eigentlich nicht erwartet, dass wir gegen die DEG so viele Chancen bekommen. Worauf wir achten müssen, ist unsere Verteidigung. Das müssen wir noch besser machen. Aber das ist keine Frage des Systems, sondern wie wir uns verhalten“, sagt Huras und erwartet heute Abend ein konzentriertes Panther-Team.