Ingolstadt
Der Bart ist noch längst nicht ab

06.04.2010 | Stand 03.12.2020, 4:08 Uhr

Glücksbringer: Die Schuhe von Jürgen Arnold.

Ingolstadt (DK) Am Tag nach dem denkwürdigen Coup des ERC Ingolstadt kam die Panther-Belegschaft bei einem freien Tag ein wenig zur Ruhe. Die Freude über den Einzug ins Halbfinale der Deutschen Eishockey-Meisterschaft war aber noch deutlich zu vernehmen. "Die Jungs haben es sich verdient. Sie kämpfen um jeden Zentimeter und sind ein echtes Team. Das gefällt mir", lobt Jim Boni.

Der Sportdirektor sah beim 3:2-Sieg gegen Frankfurt die Gäste zwei Drittel lang im Vorteil, doch dann habe sich die individuelle Klasse der Panther durchgesetzt. "Jeder ist hungrig nach Erfolg. Im Team steckt eine Menge Potenzial", weiß Boni.  Die Bärte der Spieler wachsen also fleißig weiter. Rasiert werden sollen nur die Gegner. Aber auch auf der Tribüne macht sich der Aberglaube breit. Leopold Stiefel und Jürgen Arnold, die beiden Panther-Bosse, haben sich extra neue Schuhe gekauft. Die silberne Fußbekleidung hat ihren Zweck bislang auch erfüllt, nur am Anfang haben die Schuhe ein wenig gedrückt. Bei der 1:6-Packung gegen Köln im ersten Pre-Play-off-Spiel feierten die Silberlinge nämlich ihren Einstand. "Wir mussten sie erst richtig einlaufen. Jetzt passen sie optimal", erklärt Arnold. Ehrensache, dass die Schuhe immer fleißig geputzt werden. Schließlich sollen sie für noch ein paar Siege sorgen.
 
Das Halbfinal-Fieber hat die Panther längst erfasst. Aus Berlin gab es bereits Kartenanfragen für das erste Heimspiel am Sonntag – obwohl der Gegner noch gar nicht bekannt ist. Der wird erst heute Abend ermittelt. Vorlieben? "Wir müssen nehmen, was kommt. Es ist alles möglich. Genug Selbstvertrauen haben wir auf jeden Fall", sagt Boni. Der Sportdirektor der Panther hat im ersten Jahr nach seiner Rückkehr dem ERC neues Leben eingehaucht. Schon jetzt zählen die Panther zu den vier besten deutschen Mannschaften. "Es freut mich wahnsinnig für den Verein und die Stadt. Mit so einem Erfolg habe ich so schnell nicht gerechnet", gesteht Boni. Wenn es nach dem Italo-Kanadier geht, dann muss für den ERC im Halbfinale noch nicht Schluss sein. "Wir haben gute Einzelspieler, die ein Spiel entscheiden können. Wir sind zu allem fähig, das hat die Saison bisher gezeigt."

Einen großen Anteil am Erfolg spricht der Italo-Kanadier Greg Thomson zu. "Er hat einen guten Job gemacht und die Jungs auf Kurs gebracht." Ob der Nachfolger von Bob Manno eine Zukunft in Ingolstadt besitzt, ist noch offen. "Warten wir die nächsten Wochen ab. Seine Chancen steigen", sagt Boni und macht klar: "Im Moment ist nichts wichtiger als das Halbfinale. Bilanz wird nach dem letzten Spiel gezogen." Selbiges gilt auch für die Cracks auf dem Eis. "Sicher hat sich der eine oder andere empfohlen. Aber Druck verspüre ich nicht. Wir haben ein wenig Geld zur Verfügung. Das wollen wir sinnvoll investieren", lautet die Vorgabe von Boni.