Ingolstadt
Das lange Warten

ERC-Ersatztorwart Marco Eisenhut hofft auf zweites Saisonspiel von Beginn an

19.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:38 Uhr
Marco Eisenhut −Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) ERC-Torwart Timo Pielmeier ist der Dauerbrenner in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Mit 2783 Spielminuten bekam er bisher die meiste Eiszeit unter allen Goalies der Liga. Ob Pielmeier vor den Play-offs noch eine Verschnaufpause erhält, ist aber ungewiss.

Trainer Larry Huras hat die beiden Derbys in Nürnberg (heute 19.30 Uhr) und am Sonntag gegen Straubing (16.30 Uhr, Saturn-Arena) als mögliche Termine für einen Einsatz von Nachwuchskeeper Marco Eisenhut vorgesehen – doch das war vor der unerwarteten 1:2-Pleite am Dienstag in Schwenningen. Deshalb ist das Heimrecht für das Play-off-Viertelfinale weiter in Gefahr, der Vorsprung auf Platz fünf beträgt nur noch sechs Punkte. Und weil Huras mit dem Heimvorteil in das Viertelfinale starten will, müssen seine Torhüter warten – Pielmeier auf die Pause, Eisenhut auf sein zweites DEL-Spiel von Beginn an.

Huras Zögern, den 20-jährigen Eisenhut ins kalte Wasser zu werfen, verdeutlicht das Dilemma des von Vereinsseite gerne propagierten Slogans vom Ingolstädter Weg: einerseits Nachwuchskräften Spielpraxis zu verschaffen, andererseits den höchstmöglichen sportlichen Erfolg. Im Fall Eisenhuts gestaltet sich dies besonders schwierig. Nur am 4. Januar beim 5:3-Erfolg in Wolfsburg durfte der Deggendorfer ein ganzes Spiel absolvieren, ansonsten erhielt er neun Einsätze beim Kooperationspartner EV Landshut – zu wenig, um sich zu verbessern und Sicherheit zu bekommen. „Ich habe mir das schon anders vorgestellt. Ich hoffe, dass das nächste Saison besser wird“, sagt Eisenhut ziemlich deprimiert. Auch in Landshut fühlt er sich als fünftes Rad am Wagen. Der Grund liegt auf der Hand: Tyler Weiman ist Kanadier, belastet eine Ausländerlizenz und wird nicht für seine Dienste als Bankdrücker bezahlt. Also darf Eisenhut fleißig trainieren, aber nur geringe Hoffnungen auf einen Wettkampfeinsatz hegen.

„Marco ist bereit. Er könnte jederzeit spielen“, sagt Torwarttrainer Peppi Heiß. Und Sportdirektor Jiri Ehrenberger meint: „Spieler im Alter von 17 bis 22 müssen spielen, um sich zu entwickeln. Egal wo, ob in der DEL, DEL2 oder in der Oberliga, aber sie müssen spielen.“ Ehrenberger hat einige Konzepte entwickelt, aber an der Umsetzung hakt es noch.

Derweil bleibt Eisenhut nur das Prinzip Hoffnung. „Mir ist es egal, gegen wen ich spiele. Hauptsache, ich darf wieder einmal ins Tor.“ Wenn’s gut läuft, vielleicht am Sonntag gegen Straubing. Viele Chancen bleiben nicht, denn vor der Pre-Play-off-Pause will Huras, dass Pielmeier sein Matchgefühl behält und deshalb die Partien in Iserlohn (27. Februar) und gegen Hamburg (1. März) bestreitet.