Neuss/Ingolstadt (DK/SID) Die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) hat schnell auf die grobe Unsportlichkeit von Torhüter David Leggio (Foto) vom EHC München reagiert und eine Regeländerung beschlossen.
Künftig wird einer Mannschaft bei einem Konter ein Treffer zugesprochen, falls der gegnerische Schlussmann absichtlich das Tor verschiebt oder seine Maske abnimmt. Das gab die DEL gestern bekannt.
"Die neue Regel macht Sinn", sagte Torwartkollege Timo Pielmeier gestern auf Nachfrage unserer Zeitung und ergänzte: "Ich finde es schade, dass es für die Änderung die Aktion von David Leggio gebraucht hat. Als Sportsmann sollte man sich nicht so verhalten."
Leggio hatte am Freitag im Heimspiel des Deutschen Meisters gegen die Fischtown Pinguins (5:2) absichtlich das Tor aus der Verankerung gehoben, als die Gäste bei einem schnellen Gegenzug in Unterzahl auf ihn zustürmten. Das Spiel muss in einem solchen Fall unterbrochen werden. Den fälligen Penalty parierte der US-Amerikaner.
In der nordamerikanischen Liga AHL hatte sich Leggio vor drei Jahren eine ähnliche Aktion geleistet. Auch damals gab es danach eine Regeländerung, inzwischen bekommen AHL-Goalies für ein solches Verhalten eine Spieldauerdisziplinarstrafe.
Die DEL nahm sich ein Beispiel an Nordamerika und passte ihre Regeln an. Außerdem dürfen die Schiedsrichter künftig Kontersituationen und Penaltyschüssen per Videobeweis prüfen. Leggio wurde von der DEL zudem mit einer nicht bezifferten Geldstrafe wegen "grob unsportlichen Verhaltens" belegt.
