Ingolstadt
Clark erlegt die Panther

DEL-Toptorjäger trifft beim 4:3 der Hamburg Freezers gegen den ERC Ingolstadt doppelt

25.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:56 Uhr

Stand häufig im Mittelpunkt: Ingolstadts Torhüter Timo Pielmeier, den die Hamburger Stürmer wie hier Jerome Flaake reichlich beschäftigten. Pielmeier zeigte eine gute Vorstellung - doch den Schuss zum Siegtreffer ließ er durch die Fanghand rutschen. - Foto: Groothuis/Witters

Hamburg (DK) Dritte Niederlage in Serie: Der ERC Ingolstadt hat gestern Abend sein Auswärtsspiel in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) bei den Hamburg Freezers 3:4 (2:2, 1:1, 0:1) verloren. Vor 5847 Zuschauern wirbelte vor allem die Hamburger Topreihe um Kevin Clark die Panther-Abwehr durcheinander.

Ingolstadt trat ohne seine vier verletzten Profis an, doch aufseiten der Freezers fehlten ebenso viele. Neben drei längerfristigen Ausfällen war auch noch Nationalstürmer Thomas Oppenheimer erkrankt. Hamburgs Trainer Serge Aubin hatte daher nur drei Reihen zur Verfügung. Der Angriffslust seiner Mannschaft tat das keinen Abbruch: Vor allem die Paradereihe mit DEL-Topscorer Kevin Clark, Garrett Festerling und Jerome Flaake bekam der ERC nie in den Griff.

So war es fast folgerichtig, dass die Gastgeber durch Clark in Führung gingen: Der Kanadier stocherte im Rücken von Dustin Friesen nach sechs Minuten den Puck zum 1:0 über die Linie. Es war Clarks 17. Saisontreffer – und wenige Sekunden vor Ende des ersten Drittels war der nur 1,75 Meter große Torjäger wieder zur Stelle und erzielte seinen zweiten Treffer des Abends und den 18. insgesamt. Weil dazwischen allerdings Patrick Hager (15.) und Christoph Gawlik (19.) für den Meister getroffen hatten, ging die muntere Begegnung mit dem Spielstand von 2:2 in die erste Pause.

Der Mittelabschnitt ist statistisch der erfolgreichste der Hamburger: Kein DEL-Team hat im zweiten Drittel mehr Tore erzielt. Auch gegen Ingolstadt taten die Freezers alles, um diese Statistik auszubauen. Drückend überlegen belagerten sie das Tor von ERC-Goalie Timo Pielmeier, der zunehmend in den Blickpunkt rückte. Gegen den allein durchgebrochenen Flaake klärte er mit dem linken Schoner (27.), gegen Morten Madsen war Pielmeier einen Tick schneller am Puck und konnte klären (29). Auch Festerling, Clark und Marty Sertich überwanden ihn nicht.

Dafür klingelte es überraschend auf der anderen Seite: Petr Taticek hatte Brandon Buck über links geschickt, der Kanadier bediente von hinter dem Tor seinen Landsmann Ryan MacMurchy, und der überwand Hamburgs nicht immer sicher wirkenden Torhüter Sebastién Caron aus spitzem Winkel zum 3:2 für die Panther (37.). Doch wie schon im Auftaktdrittel schaffte es Ingolstadt erneut nicht, mit einer Führung in die Pause zu gehen. In der eigenen Verteidigungszone verlor der ERC völlig unbedrängt den Puck – und Nicolas Krämmer, einst Förderlizenzspieler beim ERC, glich acht Sekunden vor der Sirene zum 3:3 aus (40.).

Es war eine bemerkenswert faire Partie: Erst nach 44 Minuten mussten die Schiedsrichter die erste Strafzeit aussprechen: ERC-Stürmer Eddy Rinke-Leitans erhielt zwei Strafminuten wegen Behinderung. Das folgende Powerplay konnten die Hamburger allerdings ebenso wenig nutzen wie jenes wenig später, als Jean-Francois Boucher wegen eines unkorrekten Körperangriffs in die Kühlbox geschickt wurde.

Weil auch die Panther eine Überzahl ohne Torerfolg verstreichen ließen, deutete alles auf eine Verlängerung hin – bis den Freezers fünf Minuten vor dem Ende plötzlich doch der entscheidende Treffer gelang. Mathieu Roy überwand Pielmeier, dem der Schlenzer von der Blauen Linie durch die Fanghand rutschte (55.), zum 4:3. Die Gäste versuchten noch einmal alles und nahmen Pielmeier zugunsten eines sechsten Feldspielers aus dem Kasten, doch der Ausgleich wollte nicht mehr fallen. Am Ende stand die dritte Niederlage in Serie. Am Freitag muss der ERC in Iserlohn antreten, am Sonntag ist der Rekordmeister Eisbären Berlin in der Saturn-Arena zu Gast. Dann ist auch der neue Verteidiger dabei: Alexandre Picard soll heute präsentiert werden. Der Kanadier kommt mit der Empfehlung von mehr als 250 NHL-Spielen zu den Panthern.