Ingolstadt
Buck vor Abschied

Topscorer der vergangenen Jahre könnte schon heute den ERC verlassen

14.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:04 Uhr
Brandon Buck −Foto: Oliver Strisch

Ingolstadt (DK) Paukenschlag beim ERC Ingolstadt aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL): Nach Informationen unserer Zeitung steht Brandon Buck trotz eines laufenden Vertrags bis 2020 unmittelbar vor dem Abschied bei den Panthern. Dem Leistungsträger soll ein Angebot aus dem Ausland vorliegen. Schon heute Abend (19.30 Uhr) bei den Iserlohn Roosters dürfte der Angreifer nicht mehr dabei sein.

Es wäre nicht das erste Mal, dass der 29-Jährige mit einem Weggang aus Ingolstadt liebäugelt. Bereits nach der Saison 2015/16 stand der Kanadier kurz vor einem Wechsel zu AK Bars Kasan aus der russischen KHL. Auch in der vergangenen Sommerpause gab es immer wieder Anfragen von Klubs aus der zweitbesten Eishockey-Liga der Welt.

„Das Angebot aus Russland war eine tolle Gelegenheit für mich. Und klar war ich enttäuscht, dass es nicht geklappt hat“, sagte Buck, nachdem der ERC ihm im Sommer 2016 den Wechselwunsch verweigerte. Nun allerdings scheint der Klub offenbar gewillt, ihn ziehen zu lassen. Buck kam 2014 vom Schweizer Zweitligisten EHC Basel an die Donau und avancierte in seiner Premierensaison auf Anhieb zum Topscorer. Inzwischen gilt er in Ingolstadt aber nicht mehr als unumstritten. Der ehemals beste Angreifer der Panther steckt in der aktuellen Saison – wie so viele Leistungsträger beim ERC – im Tief. Lediglich sieben Tore und sechs Vorlagen gelangen dem Linksschützen in 26 DEL-Partien. Vor wenigen Tagen gestand er im Gespräch mit unserer Zeitung, seine „bislang schwierigste Saison“ seit seinem Wechsel nach Europa zu erleben. Gleichzeitig versicherte Buck jedoch, sich aus seiner persönlichen Krise herauskämpfen zu wollen.

Der ERC um Interimstrainer und Sportdirektor Larry Mitchell, der sich vor der Saison mit Buck in Kanada getroffen hat und prophezeite, dass der Stürmer „wieder der Brandon Buck aus seiner Anfangszeit in Ingolstadt“ werde, dürfte für den überraschenden Weggang eine staatliche Ablöse kassieren. Rund um den geplatzten Wechsel nach Kasan war von einer sechsstelligen Summe die Rede.

Die mögliche Ablösesumme und Bucks eingespartes Gehalt könnten die Panther auch gleich wieder reinvestieren. Zum einen würden sie einen Ersatz für den nominell besten Angreifer benötigen. Zum anderen ist der Tabellenelfte nach wie vor auf der Suche nach einem Nachfolger für Tommy Samuelsson.

Dass der ERC bislang noch keinen geeigneten Kandidaten gefunden hat, könnte auch finanzielle Gründe haben. Schließlich belasten neben dem Gehalt von Samuelsson auch die Abfindung des nach Nürnberg gewechselten Patrick Köppchen und die nach wie vor ungelöste Vertragssituation des noch vor Saisonbeginn suspendierten Brock Trotter den Etat außerplanmäßig.