Ingolstadt
Brandon Buck: Will Meisterschaft hierherholen

12.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:30 Uhr

Ingolstadt (DK) Kadertiefe, Konstanz, Konkurrenzkampf - die Mängelliste beim ERC Ingolstadt in der abgelaufenen Saison war lang. Der kanadische Topscorer Brandon Buck (Foto) verrät, warum Augsburg und Wolfsburg als Vorbild für die Panther dienen können und warum er seine Zukunft in Ingolstadt sieht.

Herr Buck, Sie sind sehr ehrgeizig und wollen immer um den Titel mitspielen. Ist Ihnen nach den beiden letzten Spielzeiten, die jeweils in den Pre-Play-offs endeten, die Lust auf den ERC Ingolstadt vergangen?

Brandon Buck: Es war frustrierend, ganz klar. Letztes Jahr war seltsam. Ich war zweimal verletzt und musste zuschauen, wie das Team in den Pre-Play-offs ausgeschieden ist. Ich denke, dass Kurt (Ex-Trainer Kleinendorst, d. Red.) das Beste aus der Mannschaft rausgeholt hat. Wenn er etwas länger dagewesen wäre, hätten wir die Play-offs vielleicht noch direkt erreicht. Diese Saison war hart. Wir hatten viele Höhen und Tiefen, und die Verletzungen haben unseren dünnen Kader weiter geschwächt. Wir waren sehr inkonstant, viele Teams haben härter gearbeitet als wir. Das müssen wir in der nächsten Saison ändern. Die Arbeitseinstellung muss sich ändern.

 

Im vergangenen Sommer waren Sie schon auf dem Weg in die russische KHL. Wie sieht es heuer aus? Werden Sie Ihren Vertrag bis 2020 erfüllen?

Buck: Meine Absicht ist es, in der kommenden Saison hier zu spielen. Wenn ich Single wäre oder mit meiner Frau alleine, könnten wir leicht eine Entscheidung treffen und hingehen, wohin wir wollen. Aber ich bin jetzt zweifacher Vater, und die Gedanken an die Familie spielen bei solchen Entscheidungen eine immer wichtigere Rolle. Meine älteste Tochter ist in der Schule, unsere zweite Tochter ist hier geboren. Dieser Ort bedeutet mir eine Menge, und nichts würde mir mehr gefallen, als die Meisterschaft hierherzuholen. Es ist meine volle Absicht, zurückzukommen und besser zu sein als diese Saison.

 

Was fehlt den Panthern denn, um den Titel nach 2014 ein zweites Mal nach Ingolstadt zu holen?

Buck: Ich denke, dass wir nächstes Jahr einen breiteren Kader wollen und brauchen. Und mehr gesunden Konkurrenzkampf. Ich bin ein Fan davon, denn er lässt die Jungs härter arbeiten. Diese Saison hatten wir das nicht, da müssen wir uns verbessern. Der neue Sportdirektor hat die Chance, ein paar neue Jungs in die Mannschaft einzubauen. Wir sind kein Klub, der eine Menge Geld für die besten Spieler auf dem Markt ausgeben kann. Wir müssen uns anschauen, was Wolfsburg und Augsburg richtig machen und mit welcher Arbeitseinstellung und welchem Siegeswillen diese Teams zu Werke gehen. Wenn wir in diese Richtung gehen und das mit unseren spielerischen Qualitäten kombinieren, können wir das Ruder rumreißen. Wir brauchen ein bisschen einen Mentalitätswandel. Wir hoffen, dass der neue Sportdirektor das forciert.

 

Die ersten Schritte sind gemacht.

Buck: Ich bin gespannt, was die Zukunft bringt. Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr um diese Zeit Play-offs spielen, anstatt Interviews zu führen.

Das Gespräch führte Alexander Petri