Ostrava
Bittere Lehrstunde für die Panther

ERC Ingolstadt kassiert zum Champions-League-Auftakt herbe 1:5-Klatsche bei HC Vitkovice Ostrava

21.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:19 Uhr
Viel Arbeit: Verteidiger Benedikt Schopper (Mitte) und Torhüter Timo Pielmeier (rechts) vom ERC Ingolstadt bekamen in Ostrava mächtig zu tun. −Foto: Imago

Ostrava (DK) Chancenlos in Tschechien: Der ERC Ingolstadt hat seine Auftaktpartie in der Champions Hockey League bei HC Vitkovice Ostrava mit 1:5 (0:0, 1:2, 0:3) verloren. Das Tor für die Panther, die zu viele unnötige Strafzeiten kassierten, erzielte Marc Schmidpeter.

Nachdem die Sirene das erste Drittel beendet hatte, knallte Aaron Brocklehurst den Puck fluchend gegen die Bande der schmucken CEZ-Arena. Der Frust des Verteidigers war verständlich: Die klar überlegenen Tschechen hatten dem ERC die Grenzen aufgezeigt. Ganze drei Torschüsse gaben die Panther im ersten Drittel ab, Ostrava dagegen 19. Es war allein Torwart Timo Pielmeiers Paraden zu verdanken, dass Ingolstadt sich zu diesem Zeitpunkt noch über den Zwischenstand von 0:0 freuen durfte. „Man muss klar feststellen, dass Ostrava einen Vorsprung in Sachen Spielpraxis hatte“, sagte ERC-Sportdirektor Jiri Ehrenberger.

Die Gastgeber starteten druckvoll und schnürten die Ingolstädter immer wieder im eigenen Verteidigungsdrittel ein. Die Befreiung gelang den Panthern oft nur auf Kosten einer Strafzeit – den Auftakt machte Benedikt Kohl, der nach acht Minuten wegen Beinstellens auf die Strafbank musste. Am Ende standen aufseiten der Panther stolze 22 Strafminuten in der Statistik. „Wir haben zu viele unnötige Strafzeiten genommen. Das hat uns Energie gekostet und nicht ins Spiel finden lassen“, analysierte Verteidiger Patrick Köppchen treffend. Haken, Beinstellen, Stockschlag – die Panther kassierten vorwiegend jene Strafen, die Teams bekommen, wenn der Gegner meist einen Schritt schneller unterwegs ist. „Das können wir uns nicht erlauben, das nimmt uns die Luft“, sagte Ehrenberger.

Die ersten Überzahlspiele der Tschechen, die sich ihrerseits nur sechs Strafminuten leisteten, überstanden die Gäste vor rund 65 mitgereisten Anhängern noch unversehrt – selbst eine doppelte Unterzahl, als Eddy Rinke-Leitans und Brandon Buck gleichzeitig in der Kühlbox schmorten. Die zweite Situation mit zwei Mann weniger auf dem Eis nicht mehr: Zunächst traf Patrik Zdrahal nach toller Vorarbeit von Peter Huzevka zum 1:0 (28.). Anschließend war es Huzevka selbst, der keine Minute später das zweite Tor nachlegte (29.).

Eher zufällig gelang dem Deutschen Meister der Anschlusstreffer: Eine unübersichtliche Situation nach einem Bully im Angriffsdrittel nutzte Marc Schmidpeter zu einem verdeckten Schuss, der dem tschechischen Torhüter Filip Sindelar durch die Beine ins Netz trudelte (34.).

Viel mehr gelungene Offensivaktionen brachten die Panther, denen der Ausfall von Ryan MacMurchy, Derek Hahn und Petr Taticek deutlich anzumerken war, nicht zustande. Patrick Hager vergab nach einem klugen Pass von Pielmeier allein vor Sindelar den möglichen Ausgleich (36.).

Das Schlussdrittel gehörte erneut den Tschechen: Als Martin Davidek zwei Strafminuten wegen übertriebener Härte verbüßte, erhöhte Richard Stehlik mit einem Schlenzer vom rechten Bullykreis auf 3:1 (49.). Es war das dritte Powerplay-Tor der Gastgeber. Jan Kana schloss eine schöne Kombination zum 4:1 ab (51.), ehe Zdrahal mit seinem zweiten Treffer den 5:1-Endstand besorgte (53.). Dieser Treffer fiel zwar offiziell nicht in Überzahl, doch Thomas Greilinger war nur wenige Sekunden zuvor von der Strafbank zurückgekehrt.

Schon morgen müssen die Panther wieder ran, wenn die Finnen von Saipa Lappeenranta in der Saturn-Arena zu Gast sind (17.45 Uhr). „Das ist das Gute, dann können wir viele Dinge besser machen als heute“, sagte Köppchen. Womöglich muss der ERC dann auf Benedikt Schopper verzichten: Der Verteidiger zog sich nach einem harten Check im ersten Drittel eine Schulterverletzung zu und soll heute in Ingolstadt untersucht werden.

 

ERC: Pielmeier - Brocklehurst, Köppchen; Kohl, Periard; Schopper, Wagner; Kronthaler, Friesen - Szwez, Buck, Hager; Greilinger, Ross, Laliberte; Schmidpeter, Barta, Gawlik; Rinke-Leitans, Davidek, Boucher. - Tore: 1:0 Zdrahal (28.), 2:0 Huzevka (29.), 2:1 Schmidpeter (34.), 3:1 Stehlik (49.), 4:1 Kana (51.), 5:1 Zdrahal (53.). - Strafen: 6/22.