Bissige Panther triumphieren in der Höhle der Löwen

10.01.2010 | Stand 03.12.2020, 4:21 Uhr
Der erste Streich von Thomas Greilinger (rechts). Lions-Torhüter Ian Gordon ist geschlagen. - Foto: Hübner −Foto: Hübner

Frankfurt (DK) Der ERC Ingolstadt hätte nicht verheißungsvoller in seine Deuschland-Tournee starten können. So feierten die Panther gestern Abend im Spitzenspiel bei den Frankfurt Lions einen hoch verdienten 6:4 (3:0, 2:1, 1:3)-Erfolg.

Die Ingolstädter können somit ganz entspannt den weiteren Aufgaben am Dienstag in Düsseldorf und am Donnerstag in Krefeld entgegensehen.

Der Löwen-Käfig am Bornheimer Hang – was war das doch für ein heißes Pflaster für die Panther in der Vergangenheit. Mit 1:9 gingen die Ingolstädter einstmals unter – bis dato immer noch die höchste Auswärtsniederlage ihrer DEL-Geschichte. Doch was die Mannen von Trainer Bob Manno am Sonntag ablieferten, war aller erste Güte. Mit extrem schnellem Umschalten von Abwehr auf Angriff überrannten die Gäste die Lions ein ums andere Mal und hatten nicht nur mit Topscorer Thomas Greilinger einen eiskalten Vollstrecker in ihren Reihen.

Trotzdem war es einmal mehr der zusammen mit seinen Nebenleuten Bob Wren und Rick Girard hervorragend aufgelegte Deggendorfer, der die Panther auf Siegkurs brachte. Bereits nach 27 Sekunden netzte der 29-Jährige zu seinem 26. Saisontor ein, als er nach einem Steilpass von Girard Lions-Abwehrspieler Michel Periard überlief und den Puck an Keeper Ian Gordon vorbei zum 1:0 einschob. Nur fünf Minuten später ließ Dominik Walsh auf Vorarbeit von Michael Waginger das 2:0 folgen, und die Gastgeber waren vollends geschockt.

Ulmer bleibt blass

Fortan beherrschten die Ingolstädter eindeutig die Szenerie. Das 3:0 war deshalb gegen die völlig körperlos spielenden Frankfurter die logische Folge. Und wieder war es Greilinger, der eine Kombination über Wren und Girard im Nachsetzen abschloss (19. Minute). Der Außenstürmer (27 Tore und 54 Scorerpunkte) entschied damit auch das Duell mit seinem schärfsten Widersacher in der DEL-Topscorerliste, Jeff Ulmer, frühzeitig für sich. Der Frankfurter (bisher 23 Tore und 49 Scorerpunkte) blieb blass und verbuchte kaum Torchancen.

Im zweiten Drittel änderte sich das Bild kaum. Die Ingolstädter dominierten, die Frankfurter liefen hinterher. Gar in Unterzahl fiel das 4:0, als Pat Kavanagh zu einem Break ansetzte, Nicholas Angell überlief und mit der Rückhand einschoss (23.). Gordon, das 34-jährige Urgestein der Frankfurter, räumte daraufhin seinen Kasten und machte Platz für Thomas Ower. Doch auch der junge Schlussmann musste gleich hinter sich greifen, als Ben Clymer von der Blauen Linie abzog – 5:0 hieß es nach exakt nach 25 Minuten.

Als die Schanzer dann auch noch in Überzahl agieren durften und sie die Chance zu einer noch höheren Führung hatten, ließ die Konzentration etwas nach. Kaum zehn Sekunden im Powerplay gelang Jamie Wright ein Break gegen Clymer, und Christoph Gawlik schloss eiskalt zum 1:5 ab (34.). Ausgerechnet Gawlik, der in der kommenden Saison das Panther-Trikot tragen soll.

Nach diesem bis dahin fast perfekten Auftritt der Panther mussten diese nur noch das Schlussdrittel über die Runden bringen. Doch da drehten die Frankfurter plötzlich auf. So kassierte das ERC-Team zunächst das 5:2, als St. Jacques auf der Sünderbank saß und Simon Danner nach Ablauf der Strafzeit traf (47.). Jeff Ulmer gelang in der 51. Minute sogar das 5:3, und plötzlich wurde es wieder laut in der Eissporthalle, die akustisch 40 Minuten lang in der Hand der 50 ERC-Fans war.

Pätzold im Brennpunkt

Der bis dahin wenig geprüfte ERC-Goalie Dimitri Pätzold stand nun im Brennpunkt, zumal die Lions 74 Sekunden vor Schluss durch Wright noch das 5:4 gelang. Doch letztlich brachten die Panther den Vorsprung über die Zeit und erzielten durch Jakub Ficenec mit der Schlusssirene noch das 6:4.