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Aus Schaden nicht klug geworden

13.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:39 Uhr

Zum zweiten Mal in Folge hat der ERC Ingolstadt in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) sein Saisonziel - Platz sechs und die direkte Viertelfinal-Qualifikation - verpasst. Nach Rang acht im Vorjahr und dem Aus in den Pre-Play-offs beenden die Panther die laufende Hauptrunde aller Voraussicht nach auf Tabellenplatz sieben.

Mit aktuell 67 Punkten bei fünf verbleibenden Hauptrunden-Spielen drohen die Ingolstädter sogar die Ausbeute des Vorjahres (76 Punkte) zu unterschreiten. Die Panther können von Glück sagen, dass die Verfolger ebenfalls schwächeln.

Den Ansprüchen des ERC, der in der Etat-Rangliste der DEL unter den ersten sechs Klubs rangiert, genügt das nicht. Viele Probleme und Mängel der Vorsaison wurden von Sportdirektor Jiri Ehrenberger und Trainer Tommy Samuelsson zwar erkannt, jedoch nicht oder zumindest nicht konsequent genug behoben: die fehlende Konkurrenz für Timo Pielmeier auf der Torhüterposition, der eingeschränkte Handlungsspielraum in der Abwehr aufgrund langfristiger Verträge, die Gegentorflut, die Unterzahlschwäche, die mangelnde körperliche Komponente oder das regelmäßige Versagen in der Verlängerung oder im Penaltyschießen.

Die zum Teil langwierigen Verletzungen von Schlüsselspielern sind zwar Pech, doch durch das Zögern bei Nachverpflichtungen war der ohnehin dünn besetzte Kader über Wochen einer enormen Belastung ausgesetzt. Es besteht die Gefahr, dass diese Kräfte in der entscheidenden Saisonphase fehlen.

Dass eine Saison trotz Pre-Play-offs noch ein erfolgreiches Ende nehmen kann, weiß niemand besser als die Panther. Sollte der ERC jedoch wie im Vorjahr in der ersten K.-o.-Runde scheitern, wäre den Fans eine Weiterbeschäftigung des umstrittenen Ehrenberger nicht mehr zu vermitteln.