Ingolstadt
Auftakt in Ostrava

ERC Ingolstadt startet heute Abend als erste Mannschaft in die neue Champions Hockey League

20.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:20 Uhr

Neuzugang aus Wolfsburg: Verteidiger Aaron Brocklehurst - Foto: Traub

Ingolstadt (DK) Das Abenteuer beginnt: Heute Abend startet der Deutsche Meister ERC Ingolstadt in der Gruppe H beim HC Vitkovice Ostrava in die neue Champions Hockey League (17 Uhr, Livestream auf www.laola1.tv). Trainer Larry Huras muss in Tschechien allerdings auf drei Schlüsselspieler verzichten.

Nicht mit nach Ostrava gereist sind Ryan MacMurchy (nach leichter Gehirnerschütterung noch nicht wieder einsatzfähig) sowie Petr Taticek und Derek Hahn (beide Leistenprobleme). „Acht Stunden Busfahrt sind für angeschlagene Spieler wenig hilfreich. Sie sollen sich zu Hause auf das Spiel am Samstag vorbereiten“, sagt Trainer Larry Huras. Dann steht das zweite Gruppenspiel gegen die Finnen von Saipa Lappeenranta an (17.45 Uhr, Saturn-Arena).

Die heutige Partie der Panther in der CEZ-Arena von Ostrava ist aufgrund des frühen Spielbeginns die allererste des neuen Wettbewerbs. Besonderer Anreiz für die Panther: Der Puck, mit dem der erste CHL-Treffer überhaupt erzielt wird, erhält einen Platz in der „Hockey Hall of Fame“, der Eishockey-Ruhmeshalle in Toronto (Kanada).

Den Gegner HC Vitkovice schätzt ERC-Coach Huras hoch ein. „Das ist eine gute Mannschaft. Körperlich groß, technisch stark und auch das Powerplay ist sehr gut. Aber wir sind schneller, das müssen wir ausnutzen“, meint Huras, der drei Spiele des zweimaligen Meisters der ehemaligen Tschechoslowakei analysiert hat.

Sein Rezept: „Wir müssen einfach spielen und die Scheibe direkt aufs Tor bringen. Wir brauchen eine bessere Schussqualität, und wir müssen uns vor dem gegnerischen Torwart postieren, um den Puck abzufälschen oder Abpraller zu verwerten“, fordert der Kanadier, der die mangelnde Durchschlagskraft schon nach dem 1:0 im Testspiel gegen Graz angesprochen hatte.

Wenn es beim Training nicht so läuft wie gewünscht, kann Huras schon mal laut werden und den Schläger werfen, um seinen Unmut kundzutun. Danach geht er freilich wieder auf die Gescholtenen zu und erklärt im Einzelgespräch die Fehler. „Ich bin kein Pokerface. Die Spieler sehen sofort, wenn mir etwas nicht passt oder wenn ich zufrieden bin“, sagt Huras.

Neuzugang Aaron Brocklehurst gefällt die direkte Art. „Ich habe gerne einen emotionalen Trainer. Dann weiß ich, was los ist. Außerdem versteht er viel vom Eishockey. Es ist spannend, wieder ein neues System zu lernen“, sagt der 29-jährige Verteidiger. Der Ex-Wolfsburger freut sich besonders auf die Partien in der Champions League. „Es macht immer Spaß, sich mit anderen Nationen zu messen. Ich weiß auch, dass uns am Samstag gegen Lappeenranta eine schwere Aufgabe erwartet, weil ich zwei Jahre in Finnland gespielt habe.“

Die ersten Eindrücke von seiner neuen Umgebung sind jedenfalls sehr positiv. „Ich wollte unbedingt nach Bayern, weil ich von meinen früheren Teamkameraden in Wolfsburg schon viel Gutes gehört habe, wie schön es hier ist. Bisher bin ich darin nur bestätigt worden“, meint der schussgewaltige Brocklehurst, dessen Frau Randie und die fünf Monate alte Tochter Emmerson im September nachkommen. Auch sportlich ist der 1,80 Meter große Verteidiger hochzufrieden. „Was kann dir Besseres passieren, als mit dem wertvollsten Spieler der letzten Finalserie zusammenzuspielen“, fragt Brocklehurst in Anspielung auf seinen Defensiv-Partner Patrick Köppchen.