Aufregung im Pantherkäfig

ERC Ingolstadt muss nicht nur einen neuen Trainer suchen - auch Topscorer Brandon Buck ist im Ausland begehrt

09.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:41 Uhr
Überragender Mann in Berlin: Brandon Buck gelangen beim 5:2 gegen die Eisbären drei Treffer. Insgesamt war der Kanadier an vier Toren beteiligt. (Archivfoto) −Foto: Oliver Strisch

Ingolstadt (DK) Unruhiger könnte die Sommerpause beim ERC Ingolstadt kaum verlaufen: Nach dem überraschenden Abgang von Trainer Kurt Kleinendorst zu seinem Ex-Verein Binghamton (AHL), der am Mittwoch bekannt wurde, sorgt nun ein möglicher Wechsel von Topscorer Brandon Buck für Aufregung.

Über ein soziales Netzwerk verbreitete sich gestern ein Gerücht: Demnach stehe der 27-jährige Kanadier, der seit 2014 bei den Panthern in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) spielt, vor einer Ausleihe in die russische Kontinentale Hockey-Liga (KHL). Für den ERC wäre Bucks Abgang ein herber Verlust: In 110 DEL-Spielen sammelte der Center 127 Punkte (58 Tore, 69 Assists).

Die Panther veröffentlichten dazu am Nachmittag eine Stellungnahme. „Der ERC Ingolstadt bestätigt, dass eine KHL-Organisation eine Anfrage eingereicht hat. Wir weisen darauf hin, dass der ERC mit Brandon Buck einen laufenden Vertrag bis zum Jahr 2020 besitzt“, hieß es in der Mitteilung.

Der Stürmer hatte seinen Vertrag in Ingolstadt erst vor der abgelaufenen Saison vorzeitig verlängert – ohne Ausstiegsklausel für die KHL. „Brandon hat einen Vertrag bei uns, da gibt es momentan nichts zu diskutieren“, bekräftigte Panther-Sportdirektor Jiri Ehrenberger gegenüber unserer Zeitung. Und schob unmissverständlich nach: „Punkt, Ende.“ Buck selbst teilte unserer Zeitung gestern Abend mit: „Es gibt genau wie im vergangenen Sommer einige Interessenten. Ich habe einen Vertrag mit Ingolstadt, also gibt es darüber nichts weiter zu sagen.“Priorität hat für Ehrenberger derzeit die Suche nach einem Nachfolger für Coach Kleinendorst. Bis gestern Abend waren schon mehr als 20 Bewerbungen beim Sportdirektor des ERC eingegangen. Eine engere Auswahl ließ sich der 61-Jährige nicht entlocken: „Es ist zu früh, um über Namen zu diskutieren“, sagte er.

Der Kreis der „üblichen Verdächtigen“ ist kleiner als sonst: Freie Trainer mit DEL-Erfahrung sind unter anderem der ehemalige Krefelder Rick Adduono, der ehemalige Klagenfurter Doug Mason und Benoit Laporte, der nach Stationen in Augsburg, Nürnberg, Ingolstadt und Hamburg zuletzt die SCL Tigers in der Schweiz trainierte. Allerdings dürften diese Trainer genauso wie die ehemaligen Panther-Dompteure Niklas Sundblad (wurde zuletzt mit Färjestads BK in Verbindung gebracht) und Larry Huras (sitzt trotz Entlassung seinen Vertrag mit Modo Hockey aus) in Ehrenbergers Überlegungen eher keine Rolle spielen. Möglich, dass der Neue wie Kleinendorst direkt aus Nordamerika kommt.

Kleinendorst selbst äußerte sich unterdessen erstmals über seine Rückkehr in die zweitklassige AHL. „Ich bin wirklich gespannt“, sagte der 55-Jährige in einer Telefonkonferenz mit US-Journalisten. „Meine zwei Jahre in Binghamton, habe ich sehr genossen. Ich habe tolle Leute getroffen und freue mich darauf, sie wiederzusehen.“ Kleinendorst, der sich offenbar unter 24 Kandidaten für den Trainerjob durchsetzte, äußerte sein Bedauern über die damalige Entscheidung, Binghamton nach der Saison 2011/12 zu verlassen: „Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich die Dinge anders regeln.“