Ingolstadt
Auf zur Sensation

ERC Ingolstadt geht heute mit 4:2-Vorsprung in CHL-Rückspiel bei Vorjahresfinalist Frölunda Indians

05.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:43 Uhr

Ingolstadt (DK) Der ERC Ingolstadt kann heute Abend (19 Uhr, live auf laola1.tv) zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte das Achtelfinale der Champions Hockey League (CHL) erreichen. Der Vizemeister der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) geht bei den Frölunda Indians mit einem 4:2-Vorsprung ins Rückspiel.

Ingolstadts Torwart Timo Pielmeier stellt sich auf einen arbeitsreichen Abend ein. Die Partie im Frölundaborg-Eisstadion in einem Göteborger Stadtteil ist für die Panther das sechste Spiel in zwölf Tagen. Entsprechend ruhig ließen es die Ingolstädter gestern Vormittag beim letzten Training vor dem Abflug heute Vormittag nach Schweden angehen. Während Chefcoach Manny Viveiros und Co-Trainer Peppi Heiß in ihrem kleinen Büro im Bauch der Saturn-Arena an der Taktik für das Rückspiel tüftelten, bat Fitnesstrainerin Maritta Becker die ERC-Profis zu einer lockeren Einheit aufs Fahrrad. Die geschonten Kräfte werden die Panther heute Abend auch brauchen.

„Frölunda wird kommen wie die Feuerwehr“, rechnet Timo Pielmeier mit einem anderen Auftreten der Skandinavier als noch im Hinspiel vor sieben Tagen. Damals hatte der Spitzenreiter der schwedischen Profiliga SHL zwar auch das erste Drittel nach Belieben bestimmt und hätte eigentlich höher führen müssen. Dann ließ er sich aber vom ERC Ingolstadt den Schneid abkaufen und kassierte verdientermaßen die bislang einzige Saisonniederlage.

Die letzten beiden Drittel gegen Frölunda dienen als bestes Beispiel, wie die Panther auch im Rückspiel bestehen, zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte ins Achtelfinale des internationalen Wettbewerbs einziehen und damit für die größte Sensation in der diesjährigen CHL-Saison sorgen könnten. „Wir haben im Hinspiel bewiesen, dass wir mit einer Top-Mannschaft mithalten können“, sagt Pielmeier. Alexander Barta, Danny Irmen, Jared Ross und Petr Taticek hatten die Partie nach einem frühen Zwei-Tore-Rückstand durch Treffer von Joel Lundqvist und Artturi Lehkonen noch gedreht.

„Wir dürfen ihnen keine Räume geben, müssen die Eins-gegen-eins-Duelle gewinnen und ihnen nicht die Zeit für ihre Spielchen geben“, fordert der 26 Jahre alte Goalie, der vor zwei Jahren mit den Panthern in der European Trophy mit 3:7 bei den Indians verloren hatte. Der Tabellenzehnte der DEL könnte sich beim Vorjahresfinalisten nach dem 4:2 im Hinspiel sogar eine Niederlage mit einem Tor Unterschied erlauben, um eine Runde weiterzukommen. Sollten die Schweden mit zwei Toren Unterschied gewinnen, geht es in eine zehnminütige Verlängerung. Anders als im Fußball findet im Eishockey die Auswärtstorregel keine Anwendung. Bringt auch die Overtime keine Entscheidung, geht es ins Penaltyschießen.

Obwohl Viveiros zu Beginn der Saison angekündigt hatte, in der laufenden Spielzeit Ersatztorhüter Marco Eisenhut mehr Einsätze zu verschaffen, stand Pielmeier bislang in allen Pflichtspielen im Kasten. Wohl auch, weil der Saisonstart etwas holpriger ausfiel, als die Ingolstädter Verantwortlichen angenommen haben dürften. „Wären wir besser in die Liga gestartet, hätte Marco sicher schon einen Einsatz bekommen“, schätzt Pielmeier die Situation ein. Immerhin sammelte der Nachwuchstorhüter am Sonntag mit Kooperationspartner ESV Kaufbeuren in der DEL2 bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven (3:6) Spielpraxis.