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ERC Ingolstadt kann Niederlagenserie auch beim 1:3 gegen Düsseldorf nicht stoppen

19.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:11 Uhr

Auch im zweiten Spiel unter Interimstrainer Larry Mitchell setzte es für den ERC Ingolstadt eine Niederlage. - Foto: Meyer

Ingolstadt (DK) So sieht Verunsicherung auf Kufen aus: Der ERC Ingolstadt hat beim 1:3 (0:1, 0:2, 1:0) gegen die Düsseldorfer EG in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) die neunte Pleite in Folge kassiert. Interimstrainer Larry Mitchell erkannte im Vergleich zum 1:6 in Berlin zumindest einen Aufwärtstrend.

Nach 40 gespielten Minuten ließen die Verantwortlichen am Sprechertisch in der Saturn-Arena die Sirene gleich dreimal ertönen - einmal für jeden Gegentreffer der Panther. "Ich hoffe, dass jetzt alle wach sind", sagte Stadionsprecher Johannes Langer fast schon verzweifelt. Immerhin zeigte der Appell Wirkung: Das letzte Drittel gewann der ERC dank Thomas Greilingers elftem Saisontreffer (58.) mit 1:0. Unterm Strich stand trotzdem die neunte Niederlage in Serie.

"Es ist zum Kotzen, es ist traurig. Keine Ahnung, was die letzten Spiele bei uns los ist", sagte David Elsner. "Den Einsatz kann man uns nicht absprechen", meinte Brandon Buck, "aber wir haben im Moment kein Selbstvertrauen. Trotzdem war es heute ein Schritt nach vorne."

Mit nur 52 Toren stellt der ERC gemeinsam mit Iserlohn die schwächste Offensive der Liga - noch hinter dem abgeschlagenen Schlusslicht Straubing. Erschreckend: Mehr als zwei Treffer schossen die Panther seit einem Monat nicht mehr. Mitchell stellte dennoch das Positive heraus: "Die Mannschaft war sehr bemüht", lobte der 50-Jährige den Einsatz, für den er seinen Profis die Schulnote "zwei bis drei" verlieh. "In Sachen Effektivität liegen wir allerdings zwischen fünf und sechs."

Der Interimscoach hatte im Vergleich zum 1:6 vom Freitag in Berlin alle Angriffsreihen durcheinandergewirbelt, was allerdings ohne große Wirkung blieb. Die beste Torchance verbuchte der ERC nach acht Minuten, als Sean Sullivan einen Fernschuss an den Pfosten setzte. Auch im ersten Powerplay - ihrer Sorgendisziplin - wussten die Ingolstädter nach 15 Minuten zu gefallen. "Das war überragend", sagte Mitchell, "wir haben es nur versäumt, ein Tor zu schießen."

Ganz anders die Gäste bei ihrem ersten Überzahlspiel: Einen Schuss Marcel Brandts fälschte Benedikt Kohl ab, Benedikt Schopper behinderte Torwart Jochen Reimer, und Maximilian Kammerer schob mühelos ein (14.). Auch der zweite Treffer fiel in Ingolstädter Unterzahl: John Henrion staubte aus dem Gewühl heraus ab (26.). Dem 0:3 durch Leon Niederberger gingen amateurhafte Abwehrversuche Jacob Berglunds voraus, der zuvor den ehemaligen Ingolstädter Darryl Boyce nicht hatte stoppen können (33.). Erst jetzt waren die ersten deutlichen Pfiffe der bemerkenswert geduldigen 3572 Zuschauer vernehmbar. Mit dem Schlager "Keine Panik auf der Titanic", übten sich die Anhänger zudem in Galgenhumor.

Die Bemühungen waren den Panthern auch im Schlussdrittel nicht abzusprechen. Doch obwohl Mitchell den Sturm nochmals neu formierte, war das Offensivspiel gegen die durch Marco Nowaks schwere Verletzung dezimierten Düsseldorfer allerdings viel zu harmlos. "Mit der Umstellung wollte ich zeigen, dass ich noch nicht aufgebe", erklärte Mitchell. "Wir haben eine sehr verunsicherte Mannschaft gesehen. Die Spieler denken zu viel nach. Aber wir werden den Kopf nicht in den Sand stecken", sagte er.

Schon morgen muss der ERC als nun Tabellenelfter wieder ran - zum Krisen-Derby gegen die noch einen Rang schlechter platzierten Augsburger Panther (19.30 Uhr, Curt-Frenzel-Stadion). Das Trainerteam gab dem Team heute frei. "Die Mannschaft ist schon am Boden. Vielleicht ist das der Zünder, die Köpfe frei zu kriegen", begründete Mitchell die Maßnahme.

Ingolstadt: Reimer - Friesen, McNeill; Pelech, Sullivan; Kohl, Schopper - Mauldin, Mouillierat, Braun; Greilinger, Olver, Taticek; Olson, Buck, Laliberte; Elsner, Berglund, Collins; Swinnen. - Düsseldorf: Bakala - Daschner, Marshall; Nowak, Huß; Burlon, Haase; Mannes - Henrion, Laub, Wels; Dmitriev, Barta, Kammerer; Machacek, Boyce, Lewandowski; Brandt, Niederberger. - Schiedsrichter: Andersson/Hoppe. - Zuschauer: 3572. - Tore: 0:1 Kammerer (13:09), 0:2 Henrion (25:45), 0:3 L. Niederberger (32:07), 1:3 Greilinger (58:35). - Strafminuten: 6 / 10.