Wo
Abstand der DEL zur Spitze ist groß

24.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:19 Uhr

Wo steht die Deutsche Eishockey-Liga im europäischen Vergleich? Bei den Zuschauerzahlen ziemlich weit vorne (6343 Zuschauer im Schnitt pro Hauptrundenspiel), nur die Schweizer Nationalliga A lockt rund 500 Fans mehr in die Hallen. Sportlich hingegen scheint der Abstand zur Spitze größer zu sein: Die ersten beiden Spieltage der Champions Hockey League sind vorbei – und die Bilanz der sechs teilnehmenden DEL-Klubs fällt mager aus.

Nur der ERC Ingolstadt und die Kölner Haie schafften Siege, zehnmal gingen die DEL-Vertreter als Verlierer vom Eis. Nicht alles war schlecht: Die Krefeld Pinguine beispielsweise lieferten dem schwedischen Meister Skelleftea AIK eine enge Partie, und die Eisbären Berlin zwangen den tschechischen Titelträger PSG Zlin ins Penaltyschießen. Dagegen enttäuschten die Adler Mannheim beim 1:6 gegen den schwedischen Durchschnittsklub Växjö, auch Hamburg ist noch ohne Punkt. Nach einem Drittel der Gruppenphase haben – realistisch betrachtet – einzig die Panther und die Haie noch Chancen auf das Achtelfinale.

Es ist sicherlich keine Überraschung, dass vor allem die finanzkräftigeren finnischen, schwedischen und Schweizer Teams dominieren. Doch auch die Ligen, mit denen sich die DEL mindestens auf Augenhöhe sieht, haben eine bessere Startbilanz vorzuweisen: Die tschechische Extraliga (wie die DEL mit sechs Klubs dabei) hat bereits sieben Siege ihrer Vertreter verbuchen können. Die Teams aus Österreich haben schon viermal als Sieger das Eis verlassen – dabei sind nur vier Klubs aus der Bundesliga dabei.

Nicht nur die DEL schwächelt: Auch die deutsche Nationalmannschaft zog im internationalen Vergleich zuletzt meist den Kürzeren – sie verpasste Olympia in Sotschi und wurde 14. bei der WM im Mai. Um konkurrenzfähig zu sein, müssen die Klubs sich engagierter als bisher der Nachwuchsförderung widmen. Gute Zuschauerzahlen allein reichen nicht aus.