Nachwuchsarbeit: Verwurzelung, Nachwuchsförderung und das Ende einer Liebschaft

16.03.2012 | Stand 03.12.2020, 1:43 Uhr

−Foto: Tom Webel

Ingolstadt (dk) Zurück zu den Wurzeln geht es in der März-Sendung des Fußballtalks 19er Alu. Mit Mittelschulliga-Koordinator Lutz Baumgärtner und FC-Ingolstadt-04-Nachwuchstrainer Christoph Heckl diskutiert die Runde über einen erfolgreich aber unattraktiv spielenden FC Ingolstadt, die Verwurzelung des Vereins in der Region und vor allem über die großen Probleme bei der Nachwuchsförderung.

Der FC Ingolstadt 04 lässt die Runde vom Fußballtalk 19er Alu derzeit etwas ratlos zurück. Einerseits haben die Schanzer in der Rückrunde bisher mit einer stabilen Abwehr geglänzt. "Gefühlten 100 Gegentoren" unter Möhlmann stünden derer neun unter Tomas Oral gegenüber. Doch macht es noch Spaß, Spiele des FC Ingolstadt 04 anzuschauen? Er kenne niemanden mehr, der noch freiwillig ins Stadion gehe, sagt Bernhard Schilling. Tommy Heindl erklärt, warum er und der FC04 sich sowieso getrennt hätten, warum er dem Mandelring-Quartett mittlerweile den Vorzug vor der Viererkette gebe und warum das alles aber überhaupt nicht schlimm sei.


Wie ist der Klub mittlerweile in der Region verankert? Warum ist es gefährlich, 800 Freikarten an Audimitarbeiter zu verschenken? Was hat der ERC Ingolstadt dem FC Ingolstadt 04 nach wie vor voraus? Christoph Heckl, Sportlicher Leiter der U23 des FC04, gibt Antworten und ruft - mit einem Blick zurück - zur Gelassenheit auf.


Viele Vereine in der Region betreiben eine aktive Nachwuchsarbeit. Trotzdem spielt der Nachwuchs im Großraum zumeist nicht hochklassig. Das ist ein Problem auch für den FC Ingolstadt 04, der seine Talente teils von weit her holen muss. Auslese ist dabei notwendig - schließlich sollen die FC04-Nachwuchskicker im Idealfall irgendwann in der Lage sein, mit Fußball ihr Geld zu verdienen.
 
Ganz andere Ziele hat die von Lehrer Lutz Baumgärtner mitbegründete Ingolstädter Mittelschulliga. Hier stehen Breitensport, Kommunikation und Zusammenhalt im Vordergrund. Doch unter einem leidet Baumgärtners Mittelschulliga ebenso wie die Nachwuchsarbeit der Vereine: dem bayerischen Schulsystem. Die Kinder hätten kaum noch Zeit für Aktivitäten neben der Schule. Und so herrscht heutzutage auf perfekt gepflegten Bolzplätzen oft gähnende Leere, während die Kinder früher auf jedem Acker gespielt haben.