Eichstätt

Studenten nicht auslagern

Grüne kritisieren OB-Vorschlag

31.03.2011 | Stand 03.12.2020, 2:59 Uhr

Eichstätt (EK) Auf "Unverständnis und Kopfschütteln" stoßen bei Eichstätts Grünen die Gedankenspiele zur auswärtigen Unterbringung von Eichstätter Studenten von Oberbürgermeister Arnulf Neumeyer und geschäftsführender Beamter Hans Bittl. So hatten beide vorgeschlagen, studentischen Wohnraum beispielsweise in Obereichstätt in einem derzeit nicht genutzten Hotel anzubieten (wir berichteten).

Grünen-Kreisvorsitzende Manuela Knipp-Lillich und Christian Hübner, Mitglied der grünen Hochschulgruppe, halten diesen Vorschlag für ungeeignet. "Da wird im Stadtrat darüber debattiert, dass es Verkehrsprobleme und Parkprobleme gibt, und dann will man, obwohl städtischer Wohnraum im Stadtgebiet angeboten werden könnte, die Studierenden außerhalb der Universitätsstadt unterbringen." Dies gleiche eher einer "Abschiebe- denn einer Begrüßungsmentalität" und zwinge die Studenten letztlich, mit dem Auto in die Uni zu fahren, um noch an abendlichen Vorlesungen teilnehmen zu können, so Hübner. Das Busangebot von und nach Obereichstätt gehöre bekanntlich nicht in den Einzugsbereich der Stadtlinie.

"Wir haben es hier mit gewaltigen Scheuklappen zu tun", pflichtet Stadträtin Manuela Knipp-Lillich bei. "Unserem Oberbürgermeister ist immer noch nicht klar, dass wir als Universitätsstadt neue Studierende offensiv und mit innerstädtischem Raumangebot an unsere Stadt binden sollten."

Statt Fakten zu schaffen und die leer stehenden Zimmer im Heilig-Geist-Spital zum Semesterbeginn Anfang Mai herzurichten, flüchte sich der OB in Aussagen wie "wenn der Bedarf vorhanden ist", kritisiert Knipp-Lillich. Ihr Fazit: "Es wird Zeit zu begreifen, dass Eichstätt im Wettbewerb mit anderen Studienorten steht, und Studierende gerne wissen wollen, ob und wo sie unterkommen können. Wer erst dann Wohnraum herrichten und zur Verfügung stellen will, wenn es an allen Ecken und Enden brennt, hat den richtigen Zeitpunkt verschlafen."

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