Schrobenhausen

Die "nette Toilette" hat sich bewährt

Das Angebot wird vor allem von Touristen und Müttern mit kleinen Kindern angenommen

14.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:49 Uhr

Rote Schilder als Erkennungszeichen: Bürgermeister Stephan bei der Vorstellung der Aktion „Die nette Toilette“. Arch - foto: Wöhrle

Schrobenhausen (SZ) Ein Vorfall, wie er jüngst durch den Münchner Boulevardblätterwald ging, könnte sich in Schrobenhausen wohl nicht ereignen. In der Münchner Innenstadt war eine Mutter, deren kleine Tochter dringend auf die Toilette musste, von einer Wirtin abgewiesen worden.

In der Schrobenhausener Altstadt gibt es sechs sogenannte nette Toiletten: vier in Gastronomiebetrieben und zwei öffentliche WCs. An roten Aufklebern, die jeweils am Eingang zu den Lokalitäten angebracht sind, ist zu erkennen, wo sich ein solches WC befindet.

Wer dringend aufs stille Örtchen muss, darf diese Toiletten benutzen – auch ohne Gast im betreffenden Lokal zu sein. Die Wirte bekommen von der Stadt Schrobenhausen im Gegenzug eine finanzielle Entschädigung. Wie hoch diese genau ausfällt, verrät Bürgermeister Karlheinz Stephan nicht. Von ihm ist nur zu erfahren, dass es sich „um eine angemessene Entschädigung“ handle.

Vor gut zwei Jahren wurde die Aktion von der Stadt Schrobenhausen gestartet, jetzt steht fest: Sie hat sich bewährt. Seither stehen mehrere saubere und gut ausgestattete Austrittmöglichkeiten in zentraler Innenstadtlage zur Verfügung. „Es funktioniert einwandfrei“, versichert Fritz Straub vom Baur’n Bräu, einer der teilnehmenden Wirte. Das Angebot, kostenlos die Toilette des Hauses zu benutzen, werde relativ häufig angenommen, vor allem von Touristen, die am Stadtwall entlang gehen.

Im Lenbach-Café sind es dagegen hauptsächlich Mütter mit kleinen Kindern, die nach der netten Toilette fragen. Café-Mitinhaber Thomas Dusch stellt die sanitären Anlagen seines Lokals gerne dafür zur Verfügung. Bislang hat er nur gute Erfahrungen gemacht. „Es passt alles“, erklärt er.

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