Schrobenhausen

Das Ende der Kirchturmpolitik

Acht Bürgermeister als "Newcomer des Jahres" ausgezeichnet

29.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:45 Uhr

Preisverleihung im Lenbachsaal: (v.l.) Helmut Roßkopf, Josef Lechner, Alfred Lengler, Heiner Seißler, Stefan Detig, Karlheinz Stephan, Thomas Hümbs, Horst Rössler, Franz-Stephan von Gronau und Thomas Wagner - Foto: kx

Schrobenhausen (SZ) Acht Bürgermeister, ein Preis: Newcomer des Jahres. Gestern erhielten Karlheinz Stephan (Schrobenhausen), Horst Rössler (Aresing), Helmut Roßkopf (Berg im Gau), Thomas Wagner (Brunnen), Alfred Lengler (Gachenbach, Heiner Seißler (Königsmoos), Thomas Hümbs (Langenmosen) und Josef Lechner (Waidhofen) die Auszeichnung für den Zusammenschluss „Interkommunale Zusammenarbeit“ – besser bekannt als Sol Energie, eine Tochter der Schrobenhausener Stadtwerke.

Ausgelobt hatte den Preis erstmals die bundesweit agierende Wirtschaftsprüfungsgesellschaft LKC aus Grünwald.

Insgesamt elf Nominierungen gingen bei LKC ein für die Ernennung zum „Bürgermeister des Jahres“, sagte Stefan Detig, Initiator des Preises, gestern Vormittag in Schrobenhausen. Mit dem Preis, der jährlich ausgeschrieben werden soll, wolle die Kanzlei zeigen, dass in den Rathäusern „Hervorragendes geschaffen“ werde. Das sähen viele Bürger aber nicht.

Die elf Bewerbungen nahm eine Jury von vier Experten unter die Lupe: Neben Detig, der selbst Altbürgermeister von Pullach ist, saß darin auch sein Kanzleikollege Franz-Stephan von Gronau sowie die beiden Altbürgermeister Rolf Zeitler (Unterschleißheim) und Eckhard Kalinowski (Taufkirchen). In der kommenden Woche bekommen noch zwei weitere kommunale Spitzenbeamte den Titel „Bürgermeister des Jahres“ verliehen: Alfons Sittinger aus Arnstorf in der Kategorie „kommunale Wirtschaftsförderun“g und Olaf Heinrich aus Freyung in der Kategorie „Zukunft ländlicher Raum“.

Die interkommunale Zusammenarbeit im Schrobenhausener Land sei ein Zeichen dafür, „dass die Kirchturmpolitik der Vergangenheit angehört“, so von Gronau. Die Jury habe in dem Zusammenschluss erkannt, dass den acht ausgezeichneten Bürgermeistern die „ökologische Nachhaltigkeit und Bürgerfreundlichkeit über die Gemeindegrenzen hinweg“ wichtig sei. Die Bürgermeister selbst erhielten eine Urkunde sowie eine gläserne Trophäe. Sie dürfen nun Beratungsstunden von LKC im Wert von insgesamt 2000 Euro an soziale und gemeinnützige Einrichtungen vergeben.

„Zum Abschluss meiner Karriere bekomme ich einen Preis“, sagte Aresings scheidender Bürgermeister Horst Rössler. „darauf bin ich sehr stolz.“ Seinem Nachfolger und seinen bisherigen Amtskollegen riet Rössler: „Wir sollten weiterhin eng zusammenarbeiten.“ Schließlich gebe es noch viele Potenziale für die Kommunen. Das sah auch Thomas Hümbs aus Langenmosen an seinem vorletzten Arbeitstag als Bürgermeister so: „Wir haben uns auf die Reise gemacht – eine Weltreise, auf der wir noch nicht weit gekommen sind, aber wir sind unterwegs.“

Schrobenhausens Bürgermeister Karlheinz Stephan erinnerte an die Anfänge der interkommunalen Zusammenarbeit. Vor acht Jahren hätten er und die Bürgermeister der Verwaltungsgemeinschaft sich in lockerer Runde zu Gesprächen getroffen. Bei der gesplitteten Abwassergebühr sei der Gedanke für eine übergreifende Zusammenarbeit weiter gereift. Inzwischen nehme sich der Zusammenschluss der Herausforderungen der Energiewende an.

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