Hitzhofen

"Ein gute Wahl"

Der neue Trainer Markus Jörg erklärt, warum er zu seinem Heimatverein zurückgekehrt ist und was er vorhat

30.01.2015 | Stand 02.12.2020, 21:42 Uhr

Hitzhofen (EK) Markus Jörg kehrt zu seinem Heimatverein zurück – zunächst als Spieler, zur Saison 2015/16 dann als Spielertrainer. Im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt der 33-Jährige, warum er sich für den FC Hitzhofen/Oberzell entschieden hat, und erklärt, wie er den Weggang des torgefährlichen Emin Ismaili kompensieren will.

Herr Jörg, als bekannt wurde, dass Sie den VfB Eichstätt verlassen, gab es die wildesten Spekulationen. Am naheliegendsten wäre gewesen, dass Sie Ihrem Ex-Coach zum Regionalligisten TSV Rain am Lech folgen. War an diesem Gerücht auch nur ansatzweise etwas dran?

Jörg: In der Tat hat es Gespräche mit den dortigen Verantwortlichen gegeben. Angedacht war die gleiche Konstellation wie in Eichstätt: Jürgen Steib als Trainer und ich als kickender Co-Trainer. Aber aus privaten und beruflichen Gründen habe ich mich gegen dieses Angebot mit immensem Aufwand entschieden.

Nun haben Sie beim FC Hitzhofen/Oberzell unterschrieben, obwohl bestimmt finanziell und sportlich attraktivere Angebote vorlagen.

Jörg: Das stimmt. Die eine oder andere Anfrage war da, wobei sich finanziell irgendwo alles im gleichen Rahmen bewegt. Und wenn man in der Bezirksliga als Trainer-Neuling einsteigen kann, ist es aus meiner Sicht nicht das Schlechteste. Deshalb ist Hitzhofen eine gute Wahl.

War es schon immer Ihr Traum, den Heimatverein zu trainieren?

Jörg: Als Traum würde ich das nicht bezeichnen. Aber es freut mich sehr, dass die Verantwortlichen auf mich zugekommen sind. Und so sehe ich es mehr als Ehre als Verpflichtung. Dass ich im Sommer Spielertrainer werde, war von Anfang an aber nicht geplant. Die Hitzhofener hatten mich bereits kontaktiert, als feststand, dass ich Eichstätt verlasse. Aber zu diesem Zeitpunkt war noch nicht bekannt, dass Emin Ismaili geht.

Sie sind zunächst ein halbes Jahr Spieler. Sehen Sie das als Vorteil, um die Mannschaft kennenzulernen oder als Nachteil, weil Sie dann als Spielertrainer nicht mehr unvoreingenommen an die Aufgabe herangehen können?

Jörg: Ganz loyal kann ich eh nicht sein, weil ich in Hitzhofen wohne und einen Großteil der Mannschaft kenne. Aber ich sehe es jetzt schon als Chance, um im ersten halben Jahr gewisse Eindrücke zu sammeln, die ein Außenstehender oder Zuschauer nicht bekommt.

Sie haben in dieser Saison schon mehrere Heimspiele ihres neuen Vereins beobachtet. Wo sehen Sie die größten Baustellen?

Jörg: Ich möchte mir nicht anmaßen, das zu kommentieren, weil ich nur ein paar Heimspiele und keine Auswärtsspiele gesehen habe. Und als Zuschauer verfolgt man die Spiele meist nicht so intensiv, da man durch die Kinder oder dergleichen abgelenkt ist.

Ismaili hat seinen Rückzug mit mangelnden Verstärkungen begründet. Sind Sie da etwas bescheidener?

Jörg: Verstärkungen sind nie schlecht, weil sie den Konkurrenzkampf beleben. Andererseits ist es die Philosophie des Vereins, keine großen Gelder in die Hand zu nehmen. Für Hitzhofen ist die Bezirksliga ein absoluter Höhepunkt. Im schlimmsten Fall spielen sie nächste Saison wieder in der Kreisliga, deshalb ginge die Welt aber nicht unter.

Haben Sie sich schon Gedanken gemacht, wie Sie Ismaili ersetzen wollen? Immerhin hat er in den vergangenen 44 Spielen 54 Tore erzielt.

Jörg: Darüber habe ich wirklich noch nicht nachgedacht, weil das noch ein Stück weit hin ist. Da werde ich mich zu gegebener Zeit mit dem Verein zusammensetzen und nach einer Lösung suchen. Die Stückzahl an Toren, die der Emin geschossen hat, kann man wohl gar nicht kompensieren. Seinen Weggang müssen wir in einer anderen Form auffangen.

Die Fragen stellte Norbert Dengler.

URL: https://www.donaukurier.de/archiv/ein-gute-wahl-4104895
© 2024 Donaukurier.de