Keine weiteren Feuerwerke in der Stadt

02.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:35 Uhr

Zu „Aufregung um großes Privatfeuerwerk“ (DK vom 24. Februar), worin es um die Feier zum 70. Geburtstag von Leopold Stiefel ging:

Wenn das nicht dekadent ist: Herr Stiefel habe „einfach im kleineren Kreis mit Familie und Freunden feiern wollen“ und dazu eben mal ein Feuerwerk in der Größenordnung entzündet, wie sonst nur anlässlich von Volksfesten üblich. Was jedem Privatmann verboten ist, Herrn Stiefel ist dies von oberster Behörde erlaubt. Und da sage noch mal einer, dass auf dieser Welt Gerechtigkeit herrscht.

Helmut Münch, Vohburg

Zum selben Bericht:

„Entscheidend sei die ausreichende Entfernung von Gefahrenstoffen und Wohngebieten“: Das sei also das Entscheidungskriterium für die Genehmigung eines solchen Feuerwerks. Offenbar hat man da aber nicht auf die Landkarte geschaut. Ich gehe davon aus, dass es nicht nur die Tierwelt, sondern auch einige Patienten im Klinikum und Bürger in Friedrichshofen aus den Betten gehoben hat. Mit Sicherheit aber kann ich als Bewohner der nur wenige hundert Meter vom Golfclub entfernten und nicht vorab informierten Schaumühle berichten, dass eine volle Viertelstunde die Scheiben zitterten, und die Ohrwaschl dröhnten. Bereits vor rund zwei Monaten wurde am Golfclub ein Feuerwerk genehmigt, das mit rund 20 Minuten Dauerfeuer neue Maßstäbe übersteigerten Geltungsbedürfnisses setzte.

Ich wundere mich doch sehr, wie unüberlegt Feuerwerke in dieser Lage genehmigt werden und befürchte, dass das Feuerwerk am Golfclub in entsprechenden Kreisen Schule machen und uns der Gefechtslärm regelmäßig in der Nacht auf Trab halten könnte. Ganz abgesehen davon bin ich der Meinung, dass das Angebot an öffentlichen Feuerwerken in Ingolstadt mehr als ausreichend ist, und ich die Notwendigkeit privater Feuerwerke überhaupt nicht sehe.

Weiter erstaunt mich, dass man von Seiten des jeweiligen Veranstalters hier nicht taktvoller vorgeht. Wenn’s dumm läuft, könnte so beim Fußvolk noch der sicherlich unangebrachte Eindruck entstehen, dass es den Herrschaften jetzt nicht mehr reicht, Schampus und Kaviar zu konsumieren. Inzwischen geht es wohl nicht mehr ohne ein riesen Feuerwerk zu jedem „Runden“, um dem eigenen Geltungsdrang Gehör zu verschaffen . . .

Sebastian Zäch, Ingolstadt

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